Goldpreis mit Luft nach oben

Goldexperte hält zu Jahresende neues Allzeithoch für möglich.
Schwarzach Ist alles Gold, was glänzt? Das Jahr 2021 war aus Sicht von Gold-Investoren eher enttäuschend. Heuer hat es beim Edelmetall zwar mit Beginn des Krieges in der Ukraine einen Anstieg gegeben, der sich aber schon wieder etwas abflacht. Seit Mitte April geht es mit dem Goldpreis in der Tendenz nach unten.
Für Goldexperte Ronald-Peter Stöfele, einer der Autoren des jährlichen Goldreports „In Gold We Trust“, war die Verschnaufpause durchaus zu erwarten. Auch weil der Goldpreisanstieg in den vergangenen drei Jahren im Euroraum so kräftig gewesen sei. Einen großen Einfluss hätte aber das „Narrativ“ der Zentralbanken gehabt, dass die Inflation nur temporär sei und bald wieder vorübergehe. „Das hat der Goldmarkt geglaubt“, sagt Stöfele.
Aus seiner Sicht steht die Wirtschaft nun vor einer längeren, höheren Inflation bei gleichzeitig schwachem Wirtschaftswachstum. „Eine Stagflation scheint in der Eurozone
unvermeidbar, in den USA zumindest wahrscheinlich.“
4800 Dollar bis 2030
Die Investition in Gold lohne sich aber nach wie vor. Auch weil sich das Edelmetall häufig in der Vergangenheit als guter Schutz gegen steigende Inflation herausgestellt hat. Auch wenn es kurzfristig weiteren Gegenwind geben könnte, hält Stöferle an der Annahme fest, dass sich der Goldpreis bis zum Jahr 2030 auf 4800 Dollar vom heutigen Niveau aus gesehen mehr als verdoppeln wird.
Allzeithoch möglich
Als Zwischenetappe für Ende des Jahres 2022 sieht der Experte einen Goldpreis von etwa 2190 Dollar und damit ein neues Allzeithoch. „Voraussetzung dafür ist jedoch ein Lockern der angekündigten Straffung der Geldpolitik.“ Das werde seiner Ansicht nach in den kommenden Monaten immer wahrscheinlicher werden. VN-reh