Wolf ließ sich Lecher Pension einiges kosten

Umstrittener Manager zahlte zweistelligen Millionenbetrag.
Lech Es ist einer der klingendsten Namen in Österreichs Wirtschaft. Der 64-jährige Steirer Siegfried Wolf hat nach einer Bilderbuch-Karriere vom Bauernsohn zum Topmanager und Selfmade-Millionär zuletzt jedoch vorwiegend für negative Schlagzeilen gesorgt. Erst hat eine Steuercausa im ÖVP-Korruptionsskandal am Image gekratzt, zuletzt waren es seine Russland-Verbindungen, die den Ruf des Unternehmers nachhaltig geschädigt haben. Wolf spielte im Milliarden-Imperium des Oligarchen Oleg Deripaska eine einflussreiche Rolle. Was die beiden noch verbindet, ist die Liebe zum Nobelskiort Lech, wo Deripaska mit dem Luxus-Ressort Aurelio seit 2008 ein Standbein hat.
Jetzt steigt auch der umtriebige Manager Siegfried Wolf gemeinsam mit seiner Frau Andrea am Arlberg in die Hotellerie ein. Die Familie, die seit Jahren ein Eigenheim in Lech besitzt, hat in unmittelbarer Nachbarschaft die Hotel-Pension Gradenburg erworben. Die VN berichteten. Zum Kaufpreis wurde ursprünglich Stillschweigen vereinbart. Recherchen im Grundbuch zeigen, dass für die Immobilie ein zweistelliger Millionenbetrag fällig wurde. Laut Kaufvertrag vom 27. Mai steht der bisherigen Alleineigentümerin der Hotel-Pension demnach eine Kaufsumme in Höhe von 10.750.000 Euro zu. Der Beherbergungsbetrieb befindet sich in Strass auf einem 1340 Quadratmeter großen Grundstück.
Die bisherigen Eigentümer der Pension hatten den Verkauf den VN bereits im Mai bestätigt. Sie sehen das Haus bei Wolf in guten Händen. Er wolle die Gradenburg als Hotel weiterführen, bekräftigte Heinz Reschreiter, der den 1965 gegründeten Betrieb gemeinsam mit seiner Frau Edith leitete, entsprechende Pläne.
Wolf selbst war für die VN im Zusammenhang mit dem Hotelkauf zuletzt nicht erreichbar. Er stehe in nächster Zeit für ein Interview nicht zur Verfügung, hieß es dazu aus seinem Büro. Was der umstrittene Manager mit der Gradenburg genau vorhat, bleibt vorerst unklar.
Wahrscheinlich ist jedenfalls, dass Wolf neben dem Kaufpreis von 10,75 Millionen Euro auch in die Modernisierung des Hauses mit seinen 20 Zimmern investieren wird. VN-MIG
