Panne legt Schweizer Luftraum lahm

Markt / 15.06.2022 • 19:08 Uhr
Auch der Flughafen Genf war von der Sperre betroffen. afp
Auch der Flughafen Genf war von der Sperre betroffen. afp

Sperre am Mittwochmorgen über mehrere Stunden.

Zürich Nach einer beispiellosen Panne bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide ist der gesamte Flug­raum über der Schweiz Mittwochfrüh mehrere Stunden gesperrt gewesen.

Tausende Passagiere waren betroffen – entweder, weil ankommende Flüge in Nachbarländer umgeleitet wurden, oder weil sie zunächst vergeblich auf ihren Abflug warteten. Gegen 8.30 Uhr war die Panne behoben.

Grund war ein Hardware-Defekt. „Betroffen war eine Komponente aus dem Netzwerk“, sagte Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa. Das Netzwerk sei an sich „redundant“ ausgelegt – also Teile sind mehrfach vorhanden – aber bei dieser einen Komponente sei das nicht der Fall gewesen. Der Luftraum habe gegen 4.00 Uhr geschlossen werden müssen, weil die Fluglotsen die Maschinen auf dem Radar nicht mehr hätten sehen können.

Ungewöhnlich

Die letzte große Panne passierte 2013 durch einen falschen Feueralarm. Die Fluglotsen mussten die Kontrollräume verlassen und während 20 Minuten konnten keine Maschinen starten oder landen.

Betroffen war unter anderem die Lufthansa-Tochter Swiss. Zahlreiche Flüge nach Genf und Zürich mussten umgeleitet werden. Eine Maschine landete in Wien, eine aus Dubai und Johannesburg wurde nach Mailand umgeleitet, eine aus Montreal und Chicago zum Flughafen Basel, der der französischen Flugsicherung untersteht. Zwar wurden die meisten Passagiere nach Behebung der Panne möglichst schnell an ihre Ursprungsziele geflogen. 70 Flüge musste die Swiss aber streichen, betroffen waren den Angaben zufolge insgesamt gut 7000 Passagiere.

Am Flughafen Zürich mussten am Mittwoch viele Flüge gestrichen werden. reuters
Am Flughafen Zürich mussten am Mittwoch viele Flüge gestrichen werden. reuters