Turbulente Zeiten für Chemiebranche

Markt / 22.06.2022 • 22:18 Uhr
Deuring Chemie in Hörbranz beliefert rund 250 Stammkunden, auf das Neukundengeschäft verzichte man angesichts der Engpässe derzeit. FA
Deuring Chemie in Hörbranz beliefert rund 250 Stammkunden, auf das Neukundengeschäft verzichte man angesichts der Engpässe derzeit. FA

Deuring Chemie kämpft mit Preisen und Nachschub.

Hörbranz Der Chemiegroßhändler Deuring steht vor einer  verschlechterten Nachschubsituation bei seinem Produktportfolio. So sei es mittlerweile die Regel geworden, dass bei dem etwa 80 Kernprodukte und an die 200 Standardprodukte umfassenden Sortiment permanent drei oder vier mitunter wichtige Produkte entweder gar nicht oder nur sehr schwierig und dann mit massiven Preisaufschlägen erhältlich seien, berichtet Geschäftsführer Patrick Deuring. „Wir hatten in den vergangenen Jahren immer wieder in Einzelfällen so eine Situation. Aber derart extrem wie derzeit war es noch nie.“

Verschärfend komme in dieser Situation hinzu, dass vereinbarte Preiszusagen und Lieferverträge oftmals von den Lieferanten nicht mehr eingehalten werden. „Wir müssen dann mitunter damit klarkommen, dass das gleiche Produkt einfach das Doppelte kostet.“ Die Turbulenzen der global agierenden Chemiebranche sieht Deuring in den Auswirkungen der Corona-Lockdowns begründet. Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland und Belarus hätten die Probleme nur noch vergrößert, aber nicht ausgelöst.  Das Unternehmen mit 15 Mitarbeitenden versorgt in Vorarlberg unter anderem an die 250 Stammkunden aus Industrie und Gewerbe.