Wirtschaft aktuell

Doppelte Inflation
Wien Wifo-Chef Gabriel Felbermayr rechnet mit einem weiteren Anstieg der Inflation auf neun Prozent. Wenn es aber über den Winter nicht genug Gas gibt, könnte sich die Inflation noch einmal verdoppeln – das wären 18 Prozent. Für den Rest des Jahres 2022 werde die Konjunktur noch gut laufen, aber ab Dezember werde es möglicherweise sehr dick kommen. „Da schlummert gewaltiges soziales Konfliktpotenzial“, warnt der Wifo-Chef. Dann werde vieles nicht mehr nach marktwirtschaftlichen Regeln über die Bühne gehen. Es drohten „kriegswirtschaftliche Zustände“, die die Menschen „auf die Straße treiben“ könnten. Dann sei auch wieder Kurzarbeit zu erwarten, „mit schnell sehr großen Zahlen“.
Weniger BMW
München Autobauer BMW hat im ersten Halbjahr angesichts des Chipmangels und der zeitweiligen Lockdowns in China um fast ein Siebentel weniger Fahrzeuge verkauft. Von Jänner bis Juni seien 1,16 Millionen BMW, Mini und Rolls-Royce ausgeliefert worden. Das seien um 13,3 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2021, dem absatzstärksten der Firmengeschichte.
Bruttoraffinierungsmargen verdreifacht
Wien Die Bundeswettbewerbsbehörde hat in ihrer Untersuchung zum heimischen Treibstoffmarkt eine Entkoppelung zwischen Rohöl- und Spritpreisen festgestellt. Die Bruttoraffinierungsmargen der Mineralölkonzerne hätten sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs verdreifacht. Inwiefern Gewinne ebenso gestiegen sind, hänge von der Entwicklung der Kosten ab, die ebenfalls, aber nicht im gleichen Ausmaß, gestiegen zu sein scheinen.