Gute Werbekonjunktur, aber unsichere Zukunft

Markt / 10.08.2022 • 18:44 Uhr
Michael Mrazek: Aktuell gibt der Werbeklimaindex ein positives Signal. FA
Michael Mrazek: Aktuell gibt der Werbeklimaindex ein positives Signal. FA

WIFO: Volatile Zeiten – Konjunkturlage verbessert sich.

Wien „Aktuell gibt der Werbeklimaindex mit 21 Punkten ein positives Signal in einer volatilen Wirtschaftssituation. Aber die hohen Inflationsraten und Energiepreise lassen die Unternehmen nur vorsichtig in die Zukunft blicken“, analysiert Michael Mrazek, Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die aktuellen Ergebnisse der Erhebung vom Juli 2022.

Besser als saisonüblich

Per Saldo beurteilt die Mehrheit der Unternehmen die Geschäftslage als besser als saisonüblich (Saldo: + 30 Punkte) – im Vorquartal wurde die Geschäftslage noch negativ beurteilt. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt: Im Juli meldeten 74 Prozent der Unternehmen ausreichende oder mehr als ausreichende Auftragsbestände. Im Vorquartal lag dieser Wert bei 58 Prozent. Knapp 46 Prozent der Unternehmen gaben an, zurzeit keine Behinderungen ihrer Geschäftstätigkeit zu erfahren.

Auch die Einschätzung der Unternehmen zur Entwicklung der Nachfrage ist in den letzten drei Monaten angestiegen. Konkret stieg der Saldo von 4,2 Punkten im April auf 21,3 Punkte im Juli. Im Ländervergleich zeigt sich: Die österreichischen Werbeunternehmen schätzen die Nachfrage deutlich dynamischer ein als Werbeunternehmen in anderen europäischen Ländern. In der Werbebranche haben sich die Preis­erwartungen wie in der gesamten Wirtschaft auf überdurchschnittlichem Niveau stabilisiert (+28,5 Punkte). Dieser Wert liegt weit über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre (+11 Punkte).

Arbeitskräftemangel

Die Rückmeldung der Werbe- und Kommunikationsunternehmen zur Beschäftigungsentwicklung der letzten drei Monate war positiver als im Frühling. Auch beim Blick in Richtung Herbst bleiben die Unternehmen optimistisch, dass die Beschäftigung in der Werbebranche steigen wird, sind aber verhaltener als im Vorquartal. „Es bleibt weiter schwierig, Arbeitskräfte zu finden. Bereits jeder sechste Betrieb gab an, vom Arbeitskräftemangel betroffen zu sein. Allerdings bleibt der wichtigste Grund für die Behinderung der Geschäftstätigkeit die unzureichende Nachfrage, die von knapp einem Drittel der Unternehmen zurückgemeldet wurde“, zieht Mrazek abschließend Bilanz.