Wirtschaftskriminelle global vernetzt

Markt / 17.08.2022 • 19:04 Uhr
Handschellen klicken oft nur bei grenzüberschreitender Zusammenarbeit. APA
Handschellen klicken oft nur bei grenzüberschreitender Zusammenarbeit. APA

Internationale Zusammenarbeit notwendig für Ermittlungen.

Wien Steuerhinterziehung, Scheinfirmen und Geldwäsche stellen Behörden vor ein Problem: Die Betrugsmodelle beschränken sich nicht auf die geografischen Grenzen eines einzelnen Staats und erschweren so die Ermittlungen. Die heimische Zentralstelle Internationale Zusammenarbeit (ZIZ) bekämpfte 2021 durch grenzüberschreitende Amtshilfe mehr als 9000 internationale Steuerbetrugsfälle, nach 7000 Fällen im Jahr davor, berichtet das Finanzministerium.

„Da sich die immer stärker werdende globale Vernetzung auch im Bereich der Schattenwirtschaft niederschlägt, nimmt der Austausch steuerlich relevanter Informationen auf EU-Ebene – und darüber hinaus – seit Jahren an Bedeutung zu“, so ZIZ-Leiter Ernst Radlwimmer.  So konnte z. B. die Abgabenhinterziehung durch einen Österreicher aufgedeckt, der zugleich in Österreich und Liechtenstein gearbeitet und die Einkünfte des zweiten Dienstverhältnisses verschwiegen hatte. Dabei kam zum Vorschein, dass er auch als Vermittler von Arbeitskräften fungiert habe und insgesamt 13 Personen ihre aus Liechtenstein bezogenen Einkünfte nicht oder nicht vollständig in Österreich offengelegt hatten.