Kein Glück für Beschichtungs-Startup

Markt / 05.09.2022 • 18:27 Uhr
Andrea Längle, Geschäftsführerin der Längle Group. vn
Andrea Längle, Geschäftsführerin der Längle Group. vn

Großkunde weg: TransApp stellt Insolvenzantrag.

Klaus Die Längle Group in Klaus wird für ihr 2015 gegründetes Tochterunternehmen TransApp Technologies GmbH in den nächsten Tagen den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Darüber informieren Längle Group-Eigentümer Dietmar Längle und Geschäftsführerin Andrea Längle.

Das interne Startup-Unternehmen TransApp ist auf die Entwicklung und Herstellung von Pulverbeschichtungsanlagen spezialisiert, die das Pulver ohne die sonst übliche Pulverpistole auf einem Werkstück applizieren. Dafür wurde auf ein exklusives Nutzungsrecht für ein Patent des Fraunhofer Instituts zurückgegriffen. Die Entwicklung wurde mit Geldern aus dem Forschungsförderungsfonds (FFG) unterstützt. Die Längle Group selbst hat mehrere 100.000 Euro investiert. Zwar sei es gelungen, kleine Anlagen zu verkaufen, letztlich sei das Start-up aber ein Corona-Opfer. Im Frühjahr 2020 sei man vor der Vertragsunterzeichnung mit einem Kunden in Italien gestanden. “Unmittelbar nach Beginn der Corona-Maßnahmen hat der Kunde jedoch leider das gesamte Projekt ersatzlos gestrichen.” Die damalige Planungsunsicherheit sei aber auch für die Längle Group zu groß gewesen. Man hätte erneut Geld investieren müssen. Deshalb sei man jetzt von dem Patent-Vertrag zurückgetreten. 

Im Insolvenzverfahren werde es nur einen Gläubiger geben – den Forschungsförderungsfonds. Hier gehe es um etwas mehr als 100.000 Euro. Auf dem eigenen Aufwand bleibt die Längle Group sitzen. “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Dieses Projekt ist leider nichts geworden”, so Andrea Längle.