Blum trennt sich von russischer Tochterfirma

Markt / 06.09.2022 • 19:45 Uhr
Blum-Geschäftsführer Philipp Blum spricht von einem „Schritt schweren Herzens“, da das Unternehmen in Moskau viele langjährige Mitarbeiter habe. blum
Blum-Geschäftsführer Philipp Blum spricht von einem „Schritt schweren Herzens“, da das Unternehmen in Moskau viele langjährige Mitarbeiter habe. blum

Schritt schweren Herzens: Standort in Moskau wird verkauft.

Höchst Ob man diesen Schritt setzen würde oder nicht, wurde intern seit Längerem überlegt. Es gebe hier kein schwarz oder weiß, sagte Geschäftsführer Philipp Blum im Juli. Eben weil man auch 60 Kollegen vor Ort in Russland habe. Nun steht aber fest: Der Vorarlberger Beschlägehersteller Julius Blum wird sein russisches Tochterunternehmen in Moskau verkaufen.

Bereits unmittelbar nach dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine Ende Februar 2022 wurden sämtliche Lieferungen nach Russland eingestellt. Jetzt vollzieht das Unternehmen bis auf Weiteres eine völlige Trennung vom russischen Markt.

So werde Blum seine dortige Niederlassung an zwei langjährige russische Vertriebspartner verkaufen, die zugesichert hätten, sämtliche rund 60 Mitarbeiter des Standortes zu übernehmen, sagt Philipp Blum. Das sei insofern wichtig, als dass alle Kollegen vor Ort damit auch weiterhin eine berufliche Perspektive und einen gesicherten Lebensunterhalt hätten.

„Keine Verbesserung in Sicht“

Die Entscheidung zum Verkauf sei angesichts der anhaltenden Unabwägbarkeiten gefallen. „Da eine Verbesserung der rechtlichen und wirtschaftlich unsicheren Lage in Russland nicht in Sicht ist, werden wir den Standort in Moskau verkaufen. Mit Blick auf unsere langjährigen Mitarbeitenden, Kunden und Partner machen wir diesen Schritt schweren Herzens“, betont Philipp Blum.

Man hoffe aber, dass die Möbelmacher in Russland irgendwann wieder mit Blum-Beschlägen beliefert werden könnten, auch wenn der Zeitpunkt derzeit noch nicht absehbar sei.

Der Standort Moskau wurde 1997 gegründet, zehn Jahre später folgte ein Umzug in die Nähe des Flughafens Domodedowo. Im Komplex waren Büros, Lagerflächen sowie ein Schauraum untergebracht.