Gewerkschaft will 2000 Euro brutto Mindestlohn

Herbstlohnrunde: Lohnforderung steht noch aus.
Wien ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian hat die Stoßrichtung für die Herbstlohnrunde vorgegeben und klargestellt: “Wir fordern heuer einen Mindestlohn von 2000 Euro.” Bisher lag die Forderung bei 1700 Euro brutto, doch “1700 im Jahr 2018 sind was anderes als heuer und nächstes Jahr”, so Katzian. Derzeit würden von den rund vier Millionen Arbeitnehmern noch 180.000 weniger als 1700 Euro Bruttolohn verdienen.
Schwierige Verhandlungen
Wie hoch die Lohnforderung beim Start der Herbstlohnrunde mit der Metallindustrie sein wird, will Katzian noch nicht verraten. Er geht jedenfalls von sehr schwierigen Verhandlungen aus, bei denen alle Branchen gewerkschaftlich zusammenstehen werden. Es gehe darum die Kaufkraft “abzusichern und weiterzuentwickeln”, und zwar “nachhaltig” – und Einmalzahlungen, wie sie von den Arbeitgebern ins Spiel gebracht wurden, seien “zwar nett, aber wie der Name schon sagt nicht nachhaltig”.
Für die Arbeitgeber der Metalltechnischen Industrie steht allerdings fest, dass “die Inflation alle gemeinsam schultern müssen”, so Sprecher Christian Knill. “Die Industrie erwartet bereits eine Rezession in den nächsten Monaten.”
Zur Ausgangslage: Als Basis für die Verhandlungen gilt die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate, sie liegt voraussichtlich bei 6,3 Prozent. Die aktuelle Teuerungsrate (August) beträgt laut Schnellschätzung der Statistik Austria 9,1 Prozent.