“Fokus auf Gütermobilität ist Fortschritt”

Die Logistiker Elke Böhler und Philipp Wessiak über die Balance zwsichen Lebens- und Wirtschaftsraum.
Schwarzach Der Logistik kommt eine große Bedeutung zu. Ist sie doch für den Weg einer Ware vom Beschaffen der Rohstoffe über die Produktion des Produkts bis zum Ausliefern verantwortlich. Die beiden erfahrenen Logistiker Elke Böhler und Philipp Wessiak vernetzen als Obfrau und Stellvertreter im VNL Verein Netzwerk Logistik – dem größten Logistiknetzwerk in Österreich – die verladende und die beladende Wirtschaft. Auch bei der Ausarbeitung des neuen Güterverkehrskonzeptes Vorarlberg waren sie mit an Bord. „Es ist ein Fortschritt, dass der Fokus nicht mehr nur auf der Personenmobilität, sondern auch auf dem Güterverkehr liegt. Denn beides ist wichtig“, sagt Wessiak, Logistikchef bei Hilti&Jehle.
Frage der Balance
Es gebe logistische Notwendigkeiten, die habe man eingebracht. Ein wichtiger Punkt sei etwa, dass nun Logistikflächen entlang der Bahn festgeschrieben seien. Zudem gebe es nun erstmals einen Ansprechpartner im Landhaus für die Anliegen der Wirtschaft. „Manche sagen, das Konzept geht nicht weit genug. Aber als Logistiker muss ich sagen, noch nie wurde bei dem Thema so viel Arbeit geleistet.“ Letztlich, so Wessiak, gehe es um eine gute Balance zwischen Lebens- und Wirtschaftsraum und darum, dass man sich auch mit neuen Entwicklungen wie alternativen Antriebsarten beschäftige.
Fortschritte am Zollamt
Seit längerem initiativ ist der Verein auch in Sachen Zollamtsplatz in Wolfurt. Denn dort, wo mehr als ein Viertel aller Zollabfertigungen Österreichs abgewickelt werden, sind die Kapazitätsgrenzen erreicht. Die steigende Zahl der Abfertigungen auf rund 600 Lkw pro Tag hat gleich zu mehreren Herausforderungen geführt. Staus vom Kreisverkehr Dornbirn Nord entlang der L190 in Richtung Wolfurt, lange Schlangen vor dem Zollamt, die Büros der Speditionsunternehmen in Containern. Nun soll der Zollverkehr durch Digitalisierung effizienter gestaltet und die Infrastruktur modernisiert und ausgebaut werden. „Es geht voran“, betont Wessiak.
Lieferketten im Fokus
Um das gemeinsame Anpacken und den Austausch untereinander geht es auch am kommenden Donnerstag beim Logistik-Forum Bodensee im Bregenzer Festspielhaus. Dabei wird sich heuer alles um das Thema Lieferketten drehen. „Nach zwei Jahren Pandemie ist vielen Menschen bewusst geworden, welchen enormen Beitrag die Logistik zur Versorgungssicherheit aller leistet“, sagt Elke Böhler. Erwartet werden über 300 Teilnehmer. Keynotes kommen unter anderem von Zumtobel-Vorstandschef Alfred Felder. VN-reh

