Eine Käsepresse in extragroß

Markt / 10.11.2022 • 22:09 Uhr
Die Käsepresse vor dem Schließen.
Die Käsepresse vor dem Schließen.

Bertsch Foodtec entwickelt riesige Einschwemmpresse für die Käseproduktion.

Braz Im Jahr 1925 gründete Kupferschmiedmeister Josef Bertsch einen Betrieb mit dem Ziel, die Käsebereitung auf ein neues Niveau zu heben. Mit Erfolg – die Kessel und inzwischen auch die weiteren Geräte und Maschinen des Unternehmens sind heute in den besten Milchverarbeitungsbetrieben im Einsatz, sind die Referenzprodukte in der Branche. Innovation und Entwicklung sind bis heute der Trumpf des inzwischen in Braz angesiedelten Unternehmens. Der Umzug der Produktion von Oberösterreich nach Braz vor knapp zwei Jahren habe für weiteren Schwung gesorgt, berichtet Hubert Bertsch jun., der das Unternehmen, das heute unter dem Namen Bertsch Foodtec firmiert, in vierter Generation führt, und er liefert entsprechend dem Firmenmotto „Das Innovative ist der Anfang einer neuen Tradition“ auch gleich ein beeindruckendes Beispiel dafür.

„Gravierender Vorteil“

Nach einer einjährigen Konzeptionsphase und der fünfmonatigen Produktion konnte nun die neue Multiformat-Einschwemmpresse, so der korrekte Name für das neue Produkt, das im Grunde eine überdimensionale Käsepresse ist, an den ersten Kunden ausgeliefert werden. Mit einer Gesamtlänge von rund zwölf Metern ist die Presse für 186 Stück Schnittkäse mit einem Durchmesser von je 30 Zentimetern und einem Gewicht pro Laib von ca. acht Kilo ausgelegt. Der Käsebruch wird automatisch vom Käsefertiger in die Formen der Käsepresse eingeschwemmt“, erklärt Hubert Bertsch jun. „Nachdem einer der automatischen Pressvorgänge abgeschlossen ist, erlaubt der Hubboden die ergonomische Entnahme der Käseformen und Käselaibe, laut dem Unternehmen „ein gravierender Vorteil.“ Abschließend reinigt die automatische CIP-Reinigung (CIP auf gut deutsch: Reinigung vor Ort) die gesamte Käsepresse inklusive dem Bruchverteiler und den Käseformen.

Der neue Standort in der ehemaligen Werkshalle des Maschinenbau-Unternehmens Martin hat sich dabei als ideal erwiesen. „Die geografische Nähe zwischen Büro und Produktion intensivierte die Zusammenarbeit innerhalb der Techniker“, so Bertsch, „seither wurde nicht nur diese Käsepresse neu entwickelt, sondern auch der Käsefertiger weiterentwickelt.“

Sondertransport notwendig

Neben der Entwicklung der Einschwemmpresse war auch der Transport eine Herausforderung. Für die Verladung und den Transport der Presse mit den Maßen 11,5 Meter Länge, 3,3 Meter Breite und 3,2 Meter Höhe) wurden zwei Vorarlberger Unternehmen beauftragt. Transporte Schwald aus Nenzing hob die rund 15 Tonnen schwere Presse auf die Ladefläche des Sondertransport-Lkw von Bautrans-Felbermayr aus Lauterach, der die Presse nach Deutschland brachte. Im Werk in Braz kümmert sich das hochqualifizierte Fachpersonal mit höchster Präzision und nach strengsten Hygienevorschriften um die hochwertigen Edelstahlanlagen für die Nahrungsmittelindustrie. Die Produktionsstätte produziert zudem grünen Strom. Die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Halle ermöglicht eine nachhaltige Produktion und produziert sogar mehr Strom, als für die Herstellung der Anlagen benötigt wird. Dieser Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist und trägt dabei zur Erhöhung des erneuerbaren Energieanteils bei. VN-sca

Hubert Bertsch jun stolz auf Innovation.
Hubert Bertsch jun stolz auf Innovation.
Kein einfaches Unterfangen - die Verladung und der Transport der riesigen Einschwemmpresse. FA/Salizzoni
Kein einfaches Unterfangen – die Verladung und der Transport der riesigen Einschwemmpresse. FA/Salizzoni