Diskussion um Biomülltourismus

Verwertung soll zum Tauschgeschäft zwischen Lustenau und Ravensburg werden.
Schwarzach Ab 2024 geht der Vorarlberger Haushaltsbiomüll nach Deutschland. Ab diesem Zeitpunkt wird er nicht mehr in der Biogas-Anlage von Loacker in Lustenau verwertet, sondern in der Nähe von Ravensburg. Denn die AWB Amtzeller Werk für Biogas GmbH in Amtzell hat die neue Ausschreibung des Vorarlberger Gemeindeverbandes gewonnen.
Der Grund, weshalb Loacker die Ausschreibung zur Verwertung des Biomülls nicht mehr für sich entscheiden konnte, war laut Gemeindeverband der massive Preisunterschied zwischen den beiden Angeboten.
Kurioserweise wird aber gleichzeitig der Biomüll aus dem Kreis Ravensburg in Lustenau verwertet.
Im Ravensburger Kreistag gibt es deshalb nun Bestrebungen, hier einen Ausweg zu finden. Das berichtet der Südwestrundfunk (SWR). Man wolle einen Mülltourismus zwischen Vorarlberg und Amtzell verhindern. In einem Antrag wurde die Verwaltung nun aufgefordert, nach einer Lösung mit den beiden müllverarbeitenden Betrieben zu suchen.
Mülltausch
SPD-Fraktionsvorsitzender Rudolf Bindig hatte den Antrag gestellt, der im Kreistag breite Zustimmung fand. Die Verwaltung will nun jedenfalls die Firmen in Amtzell und Lustenau überzeugen, die Biomülllieferungen einfach zu tauschen, um lange Transportwege zu vermeiden.
Einen „Tausch“ würde auch Martin Staudinger, Harder Bürgermeister und kommunalpolitischer Sprecher der SPÖ, befürworten. Dadurch könnte man unnötige Lkw-Fahrten vermeiden. Auch spricht er sich dafür aus, dass bei derartigen Vergaben ökologische Aspekte maßgeblich berücksichtigt werden. „Der Umwelt- und Klimaschutz spielt eine immer wichtigere Rolle. Das muss man auch bei Vergaben bedenken. Unnötige Transportwege und CO2-Ausstoß müssen so gut wie möglich vermieden werden“, sagt Staudinger. Er unterstützt deshalb den Vorstoß aus Ravensburg und ruft den Vorarlberger Gemeindeverband dazu auf, diese Bemühungen aktiv zu unterstützen.
