Sprit teuer, Gold hält sich, Bitcoin fällt

Markt / 30.12.2022 • 18:57 Uhr

Mehrkosten beim Tanken, Ölpreis sinkt, Gold könnte 2023 glänzen.

Wien Ein teures Tankjahr geht zu Ende. Im Vergleich zu 2021 lag der Preis je Liter Diesel im Schnitt um rund 60 Cent darüber, beim Superbenzin waren es 45 Cent. Dies entspricht einer Steigerung um beinahe 50 bzw. 35 Prozent.

Hohe Mehrkosten

Für einen privaten Benzin-Pkw (Durchschnittswert 625 Liter Verbrauch im Jahr) bedeutet das Mehrkosten von rund 280 Euro, bei einem Diesel (786 Liter) sind es rund 470 Euro. “Bei einem Pendler mit einer Kilometerleistung von 30.000 km jährlich und einem durchschnittlichen Verbrauch (6,46l) liegen die Mehrkosten bei über 1100 Euro”, so der ÖAMTC. Ungewöhnlich war auch die Tatsache, dass die Preise für Diesel derart lange und deutlich über jenen von Super lagen. “Von Anfang März bis Ende Mai kostete der Liter Diesel im Schnitt mehr als der Liter Super. Nach einer kurzen Phase war ab Mitte Juli Diesel im Schnitt erneut teurer als der Liter Super. Und über zwei Drittel des Jahres war Diesel teurer als Super, aktuell sind es immer noch rund 20 Cent”, so ÖAMTC-Experte Martin Grasslober.

Der Rohölmarkt

Am Donnerstag hat der Ölpreis seine Reise zuletzt nach unten noch deutlicher fortgesetzt. Die Nordsee-Sorte Brent lag bei 82,41 US-Dollar (77,45 Euro) das Barrel (159 Liter). Zum Vergleich: Am 2. Jänner 2022 kostete die Sorte Brent 77,78 Dollar. Bis Anfang März ging es stetig nach oben bis auf deutlich über 100 Dollar, danach kehrte eine leichte Entspannung auf rund 90 Dollar ein, um dann zur Jahresmitte wieder an der 120er-Marke zu kratzen. Seitdem ging es, mit Zwischenschritten, nach unten.

Der Goldpreis

2022 konnte sich der Goldpreis dank hoher Inflationsraten, einer drohenden Energiekrise und des Kriegs in der Ukraine auf einem hohen Niveau halten. Zeitweise lag der Preis nur knapp unter dem Rekordhoch, das im Sommer 2020 bei 2075 Dollar erreicht wurde.

Nach einer Talfahrt von Mai bis September konnte die Notierung aber erst seit Anfang November an der Börse in London wieder spürbar zulegen. Sie stieg seither um fast 200 Dollar je Feinunze auf zuletzt 1800 Dollar. Die Ursache liegt vor allem bei der US-Notenbank, die bereits einen Gang zurückgeschaltet hat. Wie geht es weiter? Wenn die Zinsen in den USA nicht mehr steigen und der US-Dollar an Wert verliert, kann Gold 2023 wieder glänzen. Befragte Analysten gehen im Mittel davon aus, dass der Goldpreis Ende 2023 bei 1835 Dollar je Unze liegen dürfte.

Krypto-Niedergang

Im November 2021 war die Kryptowelt noch in Ordnung: Bitcoin notierte bei 69.000 Dollar. Aber bereits Anfang 2022 sah die Welt anders aus: Die Angst vor einem Krieg in der Ukraine sowie die steigende Inflation in den USA setzten die Kryptowährungen unter Druck. Der Kurs für Bitcoin rasselte in der zweiten Jänner-Hälfte auf unter 33.000 US-Dollar. Mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine blieb der Bitcoin weiterhin unter Druck.

Das Vertrauen in die Kryptowährungen ist nach einigen Insolvenzen und Skandalen, bei denen Anleger ihr Erspartes verloren haben, dahin. Heuer fiel der Bitcoin auf knapp 16.600 Dollar.