Wifo-Chef für Österreichs Konjunktur zuversichtlich

Felbermayr spricht sich für fiskalische Zurückhaltung aus.
Wien Mit höheren Realeinkommen in den kommenden zwei Jahren begründet Gabriel Felbermayr seine Zuversicht, dass die Konjunktur wieder anspringe. Der Chef des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) führt dies in einem Ö1-Interview auf die hohen Lohnabschlüsse, die Auswirkungen der ökosozialen Steuerreform sowie die Abschaffung der kalten Progression zurück.
Ein Problem sieht der Ökonom darin, dass die Erwartungen der Bevölkerung enttäuscht werden. Bisher hätten die Maßnahmen der Regierung gegriffen. Aber auch die Tarifpartner hätten „einen guten Job gemacht“, sagt Felbermayr. Als Nächstes stünden noch die KV-Verhandlungen für die Elektrobranche an. Die Inflationsrate werde im Februar/März bei 9,2 bis 9,3 Prozent liegen. Doch dann brauche es keine großen Transferzahlungen mehr, da die Inflation bereits abgegolten wurde.
Allerdings werde es für den Staat weiterhin teuer werden. Aber der Staat könne es sich nicht auf Dauer leisten, die Maastricht-Kriterien zur Neuverschuldung zu verfehlen. Bei den Ausgaben verweist der Wifo-Chef etwa auf klimaschädliche Subventionen, die sich auf 5 bis 6 Mrd. Euro jährlich belaufen. Bei der Steuer bedürfe es einer Änderung, wobei die Steuerlast nicht erhöht werden müsse. Auch über eine Vermögens- und Erbschaftssteuer müsse nachgedacht werden. Außerdem müssten, so Felbermayr, die Lohnnebenkosten gesenkt werden. „Hier sind wir fast Weltmeister“, so der Ökonom.