Gunz neu beim FC Liverpool

Der Lebensmittelhändler versorgt FC Liverpool-Fans mit Keks und Knabbereien.
Mäder Auch wenn Österreich in der Champions League nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist Vorarlberg bei gleich mehreren europäischen Fußball-Topclubs gut verankert. Nach Bayern München, BVB Borussia Dortmund und Paris St. Germain setzt nun auch der britische Premier League-Club FC Liverpool auf Bonbons, Kekse, Schokoriegel, Säfte und weitere Produkte der Gunz Warenhandels GmbH mit Hauptsitz in Mäder.
„Mit einem weiteren Top-Verein in Italien sind wir in Verhandlungen, die bereits weit fortgeschritten sind“, erklärt Gunz-Geschäftsführer Michael Temel im Gespräch mit den VN. Die Sparte Fanartikel soll dem Lebensmittelhändler die Türen für eine weitere Internationalisierung öffen, außerdem soll der britische Markt „in Zukunft eine bedeutendere Rolle spielen.
Wachstum in Krisenjahr
Das Handelsunternehmen wächst seit Jahren kontinuierlich und das auch im vergangenen Jahr, das wie für die gesamte Wirtschaft auch für Gunz herausfordernd war. „Für unser breites Sortiment war die Warenbeschaffung extrem schwierig“, berichtet Temel, und auch bei größter Anstrengung konnte nicht immer alles beschafft und angeboten werden. Schlussendlich konnten die Kundenwünsche allerdings erfüllt werden, was sich auch in den Zahlen abbildet.
Das Unternehmen, das 185 Mitarbeiter an den Standorten Mäder, Magdeburg, Chur und nach wie vor im belarussischen Minsk beschäftigt, konnte den Umsatz 2022 um elf Prozent auf 171 Millionen Euro steigern, besonders in Deutschland sind die Produkte mit so klingenden Namen wie Papagena, Sir Charles und Ivanka, um nur drei der 20 Eigenmarken zu nennen, immer beliebter. Ein Plus von 20 Prozent schlägt zu Buche, auch am Heimatmarkt Österreich reüssierte die Mäderer Firma und machte 15 Prozent Umsatzplus. In der Schweiz wurden sieben Prozent mehr Produkte verkauft, in Frankreich blieb der Umsatz auf den 2021er-Niveau.
Außerdem wurde die Gunz-Welt 2022 wieder etwas größer: Erstmals wurden im vergangenen Jahr die Staaten Mali, Nepal und Indonesien beliefert. Auch 2023 werde man die Exportoffensive weiterverfolgen, sagt Temel, deshalb sei man auch heuer wieder auf vielen internationalen Lebensmittelmessen z.B. in Tokio, New York, Amsterdam und Köln als Aussteller präsent.
Schwierige Situation in Belarus
Für Kopfweh sorgte die Situation in Belarus, so Temel. Aus Vorarlberg bzw. Magedburg werde der Standort und damit die Kunden in den ehemaligen GUS-Staaten derzeit nicht beliefert. Der Standort in Minsk bezieht Waren aus regionalen Quellen. Wichtig sei dem Unternehmen, dass man die Mitarbeiter nicht hängen lasse, dass man ihnen in dieser schwierigen Situation Perspektiven und Sicherheit bieten könne.
Fairtrade-Sortiment
Derzeit sind die Mitarbeiter, die 2020 oft Unmögliches möglich gemacht haben, nicht etwa im Urlaub, sondern arbeiten mit voller Kraft. „Zu Jahresbeginn machen unsere Kunden ihre Planung, da müssen wir zur Stelle sein“, so Temel. Auch heuer wolle man das Fairtrade-Angebot ausbauen. Im Herbst besuchten Firmengründer Werner Gunz und Geschäftsführer Temel Fairtrade-Produzenten im westafrikanischen Staat Elefantenbeinküste, der das Engagement – Gunz ist größter Fairtrade-Schokolade-Anbieter in Österreich – unterstreiche. „Wir werden dieses Sortiment weiter ausbauen“. Das gilt auch für das Fußballvereinssortiment. „Unsere Klassiker wie die Bonbons in der Sammeldose sowie der Vereinsadventkalender gibt es künftig für alle vier Vereine.“ VN-sca

Gunz Warenhandel
Gegründet 1986
Eigentümer Familienunternehmen, Fam. Gunz, Temel
Umsatz 2022 171 Millionen Euro (+11 Prozent)
Geschäftsführung Michael Temel
Mitarbeiter insgesamt 185
Exportquote 96 Prozent
Belieferte Länder über 110
Standorte Mäder, Magdeburg,
Minsk, Chur