„Es ist hektische Angstmache“

Skisaison ohne Schnee? Seilbahnsprecher Andreas Gapp plädiert für mehr Konstruktivität.
Mittelberg Bilder von grünen Talabfahrten waren in den Weihnachtsferien allgegenwärtig. „Unbestritten, die letzten Wochen waren außerordentlich und zu warm“, sagt Vorarlbergs Seilbahnsprecher Andreas Gapp (Kleinwalsertaler Bergbahn AG).
„Viele Faktoren spielen zusammen, auch die Erderwärmung.“ Aber die Reaktionen auf die laufende Skisaison beziehungsweise die Schneelage stören ihn. „Es gab Hektik und Aufregung. Es wurde Untergangsstimmung verbreitet. Es sind Reaktionen, die Angst machen“, so Gapp.
Mehr Besonnenheit
Dabei dürfe man nicht vergessen, dass die Skigebiete großteils dank technischer Beschneiung die Weihnachtssaison sichern konnten. Für die 70.000 Gästebetten, 2000 Unternehmen, Tausende Arbeitnehmer und Gäste. „Wir brauchen ein differenziertes Denken statt hektischer Angstmache“, ist es für Gapp an der Zeit, konstruktiv die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Es brauche Konzepte, die für die Gäste attraktiv sind und die die Natur achten und schonend behandeln. „Daran arbeiten wir aus Überzeugung gerne mit. Aber das braucht Zeit“. Vielmehr gelte es, hier Vernunft und Weitsicht walten zu lassen
Skifahren bleibt
Nichtsdestotrotz ist er davon überzeugt, dass es Skifahren immer geben wird. „Eine unlängst von mir gelesene Studie sagt, dass es bis 2071 eine starke Abnahme der Schneedeckendauer unterhalb von 1500 Meter Seehöhe geben wird. Das bedeutet aber zweierlei. Erstens gibt es über 1500 Meter Seehöhe im Worst-Case 2071 eine Natur-schneedeckendauer von 160 Tagen und zweitens sprechen wir vom Jahr 2071. Also wird es selbst im Worst Case auch bis 1500 Meter Seehöhe noch Jahrzehnte mit dem Skifahren klappen.“ VN-reh


