Großes Pilotprojekt zu Vier-Tage-Woche in Großbritannien
Cambridge Die Vier-Tage-Woche wurde in Großbritannien für ein halbes Jahr im Rahmen eines wissenschaftlichen Pilotprojekts getestet. 61 Arbeitgeber mit 2900 Angestellten – Unternehmen aus dem Finanzsektor, der IT- und Baubranche sowie der Gastronomie und dem Gesundheitswesen – nahmen daran teil. Ein Teil führte flächendeckend ein dreitägiges Wochenende ein, der andere Teil staffelte den freien Tag über die Woche. Begleitet wurde das Projekt von Forschern aus Boston sowie Cambridge.
Großteil bleibt dabei
Nun ist das Pilotprojekt zu Ende und der Großteil der beteiligten Firmen zieht ein überaus positives Fazit: 56 von 61 Arbeitgeber wollen die Vier-Tage-Woche beibehalten – 18 haben sie bereits dauerhaft eingeführt. „Vor Beginn des Projekts haben viele gezweifelt, ob wir eine Steigerung der Produktivität sehen würden, die die Verkürzung der Arbeitszeit ausgleicht – aber genau das haben wir festgestellt“, hält der Forscher Brendan Burchell von der Universität Cambridge fest.
Viele Angestellte hätten auch selbst nach Wegen gesucht hätten, ihre Produktivität zu steigern. „Lange Meetings wurden verkürzt oder komplett abgeschafft. Beschäftigte haben weniger Zeit totgeschlagen.“
Weniger Krankheitstage
Durchschnittlich stieg der Umsatz der beteiligten Unternehmen der Analyse zufolge während der Testphase in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres um 1,4 Prozent. Die Krankheitstage gingen demnach während des Testzeitraums um rund zwei Drittel (65 Prozent) zurück und die Zahl der Beschäftigten, die in dieser Zeit das Unternehmen verließen, fiel um mehr als die Hälfte (57 Prozent).
Rund vier von zehn Beschäftigten gaben an, sich weniger gestresst zu fühlen als vor Beginn des Pilotprojekts.