Entscheidende Phase für Rondo-Kraftwerk

Detailplanung für Reststoff-Kraftwerk abgeschlossen. Behörden-Einreichung noch im April.
Frastanz Ende Juni 2022 waren der Schmerzendruck und die Zukunftsangst ob der drohenden Verknappung von Gas und der damit verbundenen Preisexplosion aufgrund des Ukraine-Kriegs auf dem Höhepunkt. Einerseits. Andererseits waren und sind Maßnahmen für den Klimawandel ebenfalls ein Gebot der Stunde. Zu diesem Zeitpunkt wurden im Vorstand des größten Vorarlberger Gasverbrauchers, der Firma Rondo Ganahl in Frastanz, bereits in fortgeschrittenem Stadium Maßnahmen überlegt, wie man diesen beiden großen Herausforderungen begegnen soll.
Starke Allianz
Zu diesem Zeitpunkt präsentierte die Allianz „Energieautonomie Frastanz“, der neben Rondo die Gemeinde Frastanz, die E-Werke Frastanz und die Brauerei Frastanz angehören, die Pläne zum Bau eines neuen Reststoff-Kraftwerks auf dem Betriebsgelände der Rondo Ganahl AG sowie für den Ausbau des Nahwärmenetzes in Frastanz. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Nach mehreren Monaten Planungszeit sind nun alle Details für das Kraftwerk und dessen Anlagenteile ausgearbeitet und das Projekt bereit zur Einreichung. Parallel dazu wurden sämtliche gesetzlich geforderten Einzelgutachten – etwa jene zu Emissionen, Schall oder Verkehr – eingeholt. „Die Fachgutachten zeigen, dass wir hier weit unter den Grenzwerten liegen und somit alle gesetzlichen Anforderungen einhalten können. Wir sind also bereit und möchten unsere Pläne noch heuer im April einreichen“, informiert Udo Nachbaur, technischer Vorstand der Rondo Ganahl AG, und hofft auf eine möglichst rasche Bearbeitung mit entsprechender Genehmigung.
Einig waren und sind sich die Partner der Energieautonomie Frastanz auch darüber, dass die Bevölkerung und die Nachbarn transparent informiert werden sollen, das bleibe weiterhin so, versichert Rondo-Vorstandsvorsitzender Hubert Marte im Gespräch mit den VN. Diese Woche wurden die Gemeindevertreter über den aktuellen Projektstand unterrichtet, alle Anrainer erhielten einen Brief mit Infos, außerdem wird im Internet unter energieautonomie-frastanz.at über den aktuellen Projektstand informiert.
95-Millionen-Euro-Projekt
Mit dem Einreichen der Detailpläne geht das mit 95 Millionen Euro projektierte Kraftwerk in die entscheidende Phase. Denn nicht nur die Genehmigungen erhofft man sich rasch, auch die Realisierung soll bis Anfang 2026 erfolgen. Die Anlage werde, so Marte, nach höchsten technischen Standards entstehen und mit allen notwendigen Sicherheitsvorkehrungen versehen sein. Die Fassade werde voraussichtlich in Holz gestaltet. Neben dem Energiebedarf von Rondo sollen weitere Betriebe im Ort mit Wärmeenergie und über den Anschluss an das Frastanzer Nahwärmenetz bis zu 500 private Haushalte mitversorgt werden. VN-sca
