Print nachhaltig attraktiv

Vorarlberger Verlagsanstalt: Fusion mit der BuLu als nachhaltige Firmenstrategie.
Dornbirn, Lustenau Druckereien, die sich auf Verpackungen spezialisiert haben, erlebten in den vergangenen Jahren einen Boom. Doch sie müssen wie auch die sogenannten Akzidenz-Druckereien tragfähige Zukunftsstrategien entwickeln. „Es ist wie in anderen Branchen, die sich in der Vergangenheit und derzeit neu ausrichten müssen“, erklärt dazu der Geschäftsführer der Vorarlberger Verlagsanstalt (VVA), Karl-Heinz Milz. Sein Unternehmen hat diesen Schritt in die Zukunft mit einer aufsehenerregenden Fusion bereits im vergangenen November öffentlich gemacht: Die 1920 gegründete Verlagsanstalt hat mit der ebenso traditionsreichen Buchdruckerei Lustenau (BuLu) fusioniert. Eine Fusion, die auch gelebt werden soll, wie Karl-Heinz Milz und Aurel Milz, Prokurist der VVA, im Gespräch mit den VN berichten.
Perspektive ist gut
„Wir glauben an Print“, bekräftigen sie die Entscheidung zur Fusion und können dabei in Sachen Perspektiven auch auf Untersuchungen und Studien verweisen: Internationale Untersuchungen zeigen, dass der Showdown mit digitalen Produkten wohl noch warten muss. Es gebe kein Entweder/oder mit den digitalen Medien sondern ein Sowohl-als-auch, Print ist sozusagen nachhaltig attraktiv. Was aber notwendig sei, so Milz senior, der auch größter Gesellschafter des vor 103 Jahren gegründeten Unternehmens ist, ist es, die Geschäftsstrategie den neuen Zeiten anzupassen. Eine Konzentration finde nicht nur bei den Druckern statt, sondern in den meisten Branchen, stellt Milz klar und verweist auf den Handel wie die Industrie, wo das entweder schon passiert ist oder gerade im Gange ist. Die Auftragslage und damit die Auslastung im nun fusionierten Unternehmen, das unter dem Namen VVA firmiert, aber das BuLu-Logo in den Firmenauftrag integriert hat – sei gut, die Auftragsbücher voll und der Ausblick positiv, so Vater und Sohn Milz.
„Wir sind jetzt der größte Anbieter in unserem Bereich im Bodenseeraum“, auch in Österreich sei man nach der Fusion einer der größten Player im Akzidenz-Druck, also dem Druck von beispielsweise Katalogen, Prospekten und Broschüren, das, was man auch „Verkaufsliteratur“ nennt. Dinge also, auf die viele Firmen, die ihr Kundenpotenzial so komplett wie möglich ausschöpfen wollen, nicht verzichten können. Und echte Leser wollen auch nicht auf ein gedrucktes Buch verzichten.
Expertise hoch zwei
Ende April wurde bei der VVA zumindest der technische Teil der Fusion abgeschlossen, die Teams der beiden Unternehmen sind dabei, zusammenzuwachsen. Daran, so Karl-Heinz Milz, werde intern intensiv gearbeitet, aber auch externe Unterstützung werde dafür in Anspruch genommen, denn ohne Frage sei eine Fusion eine Herausforderung für Mitarbeiter wie Geschäftsführung. Sicher ist eines: Sowohl in der Mannschaft, die von Lustenau nach Dornbirn gezügelt ist, als auch im eigenen Haus gebe es eine große Expertise – davon zeugen Auszeichnungen und Awards für die hohe Qualität. Und gemeinsam wolle man der „Exzellenz“ noch näher kommen, so Aurel Milz.
Nachhaltigkeit ist nicht nur die Strategie, sondern auch die Produktion: Sowohl die BuLu als auch die VVA haben schon in den vergangenen Jahren klimaneutral gearbeitet und lassen sich laufend zertifizieren, betont Aurel Milz, man arbeite mit einem nachwachsenden Rohstoff, der zudem recycelbar ist, zählt er weitere Pluspunkte in Sachen Klimaschutz auf. VN-sca
„Um zukunftsfit zu sein, ist es notwendig, dass wir größere Einheiten bilden.“

