Deripaskas Strabag-Anteil soll gedrückt werden

Markt / 11.05.2023 • 21:58 Uhr
Der Anteil des russischen Oligarchen Oleg Deripaska am Baukonzern Strabag soll auf unter 25 Prozent sinken. reuters
Der Anteil des russischen Oligarchen Oleg Deripaska am Baukonzern Strabag soll auf unter 25 Prozent sinken. reuters

Beteiligung soll von derzeit 27,8 Prozent unter die Sperrminorität von 25 Prozent.

Wien Der Baukonzern Strabag will sich von seinem Kernaktionär, der russischen MKAO Rasperia von Oleg Deripaska, weiter distanzieren – deshalb soll der Anteil von Rasperia von derzeit 27,8 auf unter 25 Prozent gedrückt werden. Dafür sollen Rücklagen für eine Kapitalerhöhung verwendet werden, bei der die Russen nicht mitziehen können, weil ihre Beteiligung wegen der EU-Sanktionen eingefroren ist und sie auch nicht an der Hauptversammlung teilnehmen dürfen.

Kommt nicht gut an

Dabei geht es der Strabag vor allem um die Optik: Derzeit läuft ein Feststellungsverfahren bei der österreichischen Registerbehörde, wo die Deripaska-Firma noch immer als “Ultimate Beneficial Owner” der Strabag ausgewiesen wird, weil ihre Beteiligung über 25 Prozent ausmacht. Das kommt in einigen Strabag-Märkten wie Polen nicht gut an. Praktisch ändert die Reduktion des Anteils kaum etwas, weil die Russen durch die Sanktionen ihre Stimmrechte ohnehin nicht ausüben können und auch keine Dividenden von der Strabag erhalten.

Derzeit gibt es in Klagenfurt Anfechtungsklagen der Russen gegen ihren Ausschluss von Hauptversammlungen. Der Streit dürfte letztlich beim EuGH landen und nach Rechtsansicht der Strabag zu ihren Gunsten entschieden werden, weil man die EU-Sanktionen korrekt anwende.

In mehreren Schritten

Die Verwässerung der Deripaska-Beteiligung soll in mehreren Schritten erfolgen und bei der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Juni beschlossen werden.

Die österreichischen Kernaktionäre – die Haselsteiner-Familie, Raiffeisen und Uniqa – halten zusammen mehr als 57 Prozent.