Trendwende bei Baukosten möglich

Baukostenindex erstmals seit langer Zeit wieder im Sinkflug.
Feldkirch Der Baukostenindex für den Wohnhaus- und Siedlungsbau in Österreich lag im April um 1,9 Prozent unter dem April-Wert von 2022. Dies könnte ein richtungsweisendes Anzeichen hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Kosten am Bau sein. Denn in der jüngeren Vergangenheit kannte der Index nur die Richtung: nach oben. So legte der Baukostenindex im Vorjahr um 10,1 Prozent gegenüber 2021 zu.
„Das dürfte die Trendwende sein“
Für Alexander Stroppa, stellvertretender Innungsmeister der Vorarlberger Bauinnung, sehe man hier wahrscheinlich jetzt eine Trendwende bei den Kosten am Bau. „Die Frage ist: Wie nachhaltig und wie stark geht das weiter. Zudem muss man die Rückgänge im Verhältnis zu den Zuwächsen in den vergangenen Monaten sehen.“ Jedenfalls sei diese Entwicklung nicht sonderlich überraschend, nachdem die Anzahl neuer Projekte im Wohnungsbau seit dem Spätsommer 2022 massiv zurückgegangen sei.
Sinkende Preise im Wohnbaubereich würden zwar auf Käuferseite für Freude sorgen. Es gebe jedoch immer auch eine andere Seite, und das seien die Baufirmen und ihre Mitarbeiter. „Wenn der Wohnbau massiv zurückgeht, drängen die Baufirmen verstärkt in andere Bereiche, da sie ihre Trupps beschäftigen und bezahlen müssen. Dann steigt auch dort wieder der Druck an.“ Das dürfte man spätestens 2024 in breiten Kreisen der Bauwirtschaft zu spüren bekommen.