“Nicht annähernd zu erreichen”

Klimaschutz-Zeitplan für Heizkessel-Tausch unrealistisch.
Dornbirn Bis 2030 müssen in Vorarlberg zum Erreichen der Klimaschutzziele rund 29.000 jener mehr als 60.000 Heizungsanlagen, die noch mit Öl, Kohle und Erdgas betrieben werden, gegen alternative Heizsysteme getauscht werden. Das geht aus einer Aufstellung der Österreichischen Energieagentur hervor. Legt man die genannte Zahl von rund 29.000 zu tauschenden Heizungsanlagen auf sieben Jahre bis 2030 um, so kommt man dabei auf mehr als 4100 allein in Vorarlberg zu tauschende Heizungsanlagen pro Jahr.
Karl-Heinz Strehle, Innungsmeister der Vorarlberger Installateure und Inhaber des gleichnamigen Installationsbetriebes in Dornbirn, erklärt hinsichtlich der Realitätsnähe solcher Zeitpläne: „Es ist wichtig, dass es Ziele gibt, auf die man hinarbeiten muss. Sonst würden wohl die wenigsten Menschen viel ändern. Allerdings ist es ebenso wichtig, dass Ziele auch in etwa umsetzbar sind, da sich sonst Frustration breit macht“, so Strehle. Das genannte Ziel von rund 29.000 zu tauschenden Heizungsanlagen in Vorarlberg bis 2030 sei mit den bestehenden Kapazitäten bei Installationsbetrieben nicht einmal annähernd zu erreichen.
Von welchen Dimensionen die Rede ist, verdeutlichen die Angaben des Heizungsgroßhändlers Inhaus in Hohenems. „Wir verkaufen pro Jahr im Schnitt 1000 Heizungsanlagen jeglicher Größe an Installateure, wobei Öl- und Gasheizungen rückläufig und Luftwärmepumpen stark im Kommen sind“, sagt Jürgen Egender, Leiter der Abteilung Heizungsanlagen. Die Zahl von mehr als 4100 Heizungssanierungen pro Jahr könnten Industrie und Fachhandel möglicherweise noch stemmen. Aber: „Der Flaschenhals ist mit Sicherheit die fachgerechte Installation der Anlagen.“