Ein Pflug für Autonomie und Selbstbestimmung

Dornbirner Großbäckerei unterstützt Kakaobauern-Kooperative.
Dornbirn Wenn aus dem Aspekt der Nachhaltigkeit und ganz viel Empathie eine Reise wird und ein Herzenswunsch in Erfüllung geht – so lässt sich das Fairtrade-Engagement vom Dornbirner Bäckereiunternehmen Ölz zusammenfassen. Aus der seit 2021 bestehenden Fairtrade-Partnerschaft und der Umstellung von Ölz auf 100 Prozent Fairtrade-zertifizierten Kakao in allen Backwaren wurde bereits nach kurzer Zeit eine besondere Zusammenarbeit. Sie bildet eine Brücke zu den Menschen hinter dem Produkt und dem Rohstoff Kakao. Die Fairtrade-Organisation steht für festgelegte Mindestpreise und zusätzliche Prämien für die Kleinbauernkooperativen in den Ursprungsländern.
Darüber hinaus initiiert die Organisation, die in Vorarlberg besonders engagierte Kooperationspartner hat (neben Ölz sind Pfanner und Gunz herauszuheben), Management-Kurse speziell für Frauen, die sogenannte Women School of Leadership, um Gleichberechtigung aktiv zu fördern. Den wirklichen Bedarf der Menschen in der Elfenbeinküste konnten Doris Wendel, verantwortlich für Nachhaltigkeitsagenden bei Ölz, und Matthias Krebs, Bereichsleitung Einkauf, erst vor Ort sehen, erleben und verstehen.
„Von Anfang an begleitet uns Fle Victorienne stellvertretend für viele Kakaobauern und -bäuerinnen auf dem gemeinsamen Weg mit Fairtrade“, berichtet Wendel über die Kooperation mit der Kakao-Kleinbauernkooperative CAUD. „Fle ist das Gesicht für unser Engagement geworden. Sie ist für uns eine ,Brückenbauerin‘ zu einem ansonsten doch weiter entfernten Thema Rohstoffgewinnung und in ein unbekanntes Land.“ Hinter allen Produkten stehen Menschen, so Wendel, „jeder einzelne Ölz-Mitarbeitende genauso wie z.B. die Kakaobäuerinnen und -bauern“.
Nun bauten die Dornbirner die Kooperation weiter aus. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurde ein Pflug an die Frauen der CAUD-Kooperative übergeben. Doch warum einen Pflug? Vor Ort haben wir viele Frauen getroffen, die mit ihren Kindern auf dem Rücken die Felder bearbeitet haben. Genau an diesem Punkt wurde für Ölz die Unterstützungsmöglichkeit erkennbar, schildert Wendel die Entscheidungsfindung. Im Gespräch mit den Frauen vor Ort wurde der Wunsch nach einer motorisierten Hilfe immer wieder erwähnt. „Da war für uns klar, dass wir etwas tun wollen.“
Hilfe zur Selbsthilfe
Der Pflug ist nicht nur ein Pflug, sondern viel mehr: Er sichert die Schulbildung der Kinder, frisches Gemüse zum Kochen und eine zusätzliche Einnahmequelle über den Verkauf der Mehrproduktion. Er ermöglicht Hilfe zur Selbsthilfe und Autonomie.
