Immobilienverkäufe ­brechen um ein Drittel ein

Markt / 06.09.2023 • 22:07 Uhr
Bernhard Reikersdorfer vom Immobilienunternehmen Remax. remax
Bernhard Reikersdorfer vom Immobilienunternehmen Remax. remax

Verschärfte Kreditvergaberichtlinien. Nur mehr 2556 Verkäufe.

Schwarzach Es werden deutlich weniger Immobilien verkauft. Der Markt kämpft mit Rückgängen. „Unter den verschärften Kreditvergaberichtlinien leiden in erster Linie junge Paare und Jungfamilien“, sagt Remax-Direktor Bernhard Reikersdorfer.

Das sagen auch die Zahlen: In Vorarlberg wurden im ersten Halbjahr nur mehr 2556 Grundbucheintragungen vorgenommen. Im bislang besten Halbjahr 2021 waren es noch 4124. Aber auch zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 30,6 Prozent.

Die Verkaufssummen zeigen sich dementsprechend verhalten. Diese gingen um 27,9 Prozent auf 910 Millionen Euro zurück. Im Bundesländervergleich habe Vorarlberg damit den zweithöchsten Rückgang und mit 2556 verkauften Immobilien das schlechteste Ergebnis seit acht Jahren.

Dort, wo Immobilien billiger sind und damit weniger zu finanzieren ist, sei der Einbruch der Verbücherungen geringer. In Regionen mit höheren Immobilienpreisen seien die Abhängigkeiten von der Finanzierung größer, so Reikersdorfer.

Österreichweit gab es im ersten Halbjahr 58.195 Verbücherungen – ein Rückgang um 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch beim Transaktionswert ist der Rückgang sichtbar, von 21,73 Mrd. Euro auf 16,58 Mrd. Euro. Das entspricht einem Minus von 23,7 Prozent.

Richtlinien anpassen

„Es ist höchste Zeit, die Kreditvergaberichtlinien entsprechend anzupassen“, fordert Reikersdorfer. Denn betroffen vom Nachfragerückgang seien vor allem Immobilien im Bereich von 400.000 bis eine Million Euro. Darunter lasse es sich leichter finanzieren, darüber brauchen die Interessenten oft keine oder nur wenig Kreditunterstützung. VN-reh