“Angriffe auf Betriebsräte häufen sich”

Firma Grass versucht laut Gewerkschaft, zwei Mitarbeiter loszuwerden.
FELDKIRCH Aus Sicht der Gewerkschaft häufen sich in jüngster Zeit die Angriffe von Unternehmen auf die eigenen Betriebsräte. „Wir gingen nach den falschen Anschuldigungen bei Tridonic von einem Einzelfall aus, jedoch zeigt sich, dass auch andere Unternehmen keine Scham haben, gegen die eigenen Betriebsräte vorzugehen“, kritisiert AK-Vizepräsidentin Manuela Auer (FSG). Aktuell versuche die Firma Grass zwei langjährige Betriebsräte mittels Gerichtsbeschluss loszuwerden.
Haltlose Vorwürfe
„Die beiden Arbeitnehmervertreter wurden mit fadenscheinigen und haltlosen Vorwürfen vor Gericht gezerrt, ohne Aussicht für das Unternehmen auf Erfolg. Hier wird die betriebliche Mitbestimmung offensiv angegriffen. Wir lassen uns aber nicht loswerden. Wir werden den betroffenen Betriebsräten mit allen Mitteln zu ihrem Recht verhelfen“, gibt sich Auer kämpferisch.
In einem Fall gehe es darum, dass ein Betriebsrat und Mitarbeiter mit Leitungsfunktion offenbar zu teuer geworden sei. Aus diesem Grund wurde eine Änderungskündigung ausgesprochen, in Verbindung mit einer Gehaltsreduktion von über 600 Euro. Der Mitarbeiter habe dem nicht zugestimmt, worauf die Kündigung ausgesprochen wurde. „Es bedurfte der Intervention der Gewerkschaft, dass die Firma Grass einsah, dass man den Betriebsrat nicht einfach kündigen kann“, berichtet die AK-Vizepräsidentin. „Auch im zweiten Fall geht es offensichtlich nur darum, einen Betriebsrat loszuwerden.“ In der langjährigen Tätigkeit des Betroffenen für das Unternehmen, zuletzt als Abteilungsleiter, habe es weder Verfehlungen noch Versäumnisse gegeben. Der Betriebsrat sei seit Mai nicht mehr im Unternehmen. „Die Vorwürfe stinken klar nach einem Angriff auf den Betriebsrat.“
„Sexuelle Belästigung?“
Ihm wird vorgeworfen, bei einer angeblichen „sexuellen Belästigung“ einer Mitarbeiterin durch einen anderen Arbeitskollegen in seiner Abteilung nicht entsprechend reagiert zu haben. VN-tw