Detektivarbeit für Gleichberechtigung

Wirtschaftsnobelpreis für US-Ökonomin Claudia Goldin.
stockholm Was sind die Ursachen für die Lohnlücke zwischen Mann und Frau? Was behindert weibliche Karrieren? Und was kann die Politik lernen im Kampf für Gleichberechtigung? Für die Forschung an solchen Fragen geht der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften an die US-Ökonomin Claudia Goldin. Dort, wo große Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen wie z. B. in Österreich, herrschen, ist ihre Arbeit brisant – die Aufgaben für die Politik bleiben groß. Goldin hat Daten über die enorme Dauer von 200 Jahren zur Arbeitswelt in den USA aus den Archiven zusammengetragen, die Rückschlüsse erlauben, wie sich Geschlechterunterschiede bei Bezahlung und Beschäftigungsraten über die Zeit veränderten. Sie habe den ersten umfassenden Beitrag über Einkommen und Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt im Laufe der Jahrhunderte geliefert, würdigte sie der Vorsitzende des zuständigen Nobelkomitees, Jakob Svensson.
Mit ihrer Forschung hat die 77 Jahre alte Professorin der Harvard-Universität gezeigt, dass die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt nicht über die gesamten 200 Jahre gestiegen sei, sondern einer U-Kurve ähnele, erklärte die Akademie.