Signa braucht neues Geld der milliardenschweren Mitgesellschafter

Immobilienkonzern in Not. Erste Investoren sollen sich aber auszahlen lassen wollen.
Wien Beim Immobilienriesen Signa haben sich die Ereignisse zuletzt überschlagen. Rene Benko muss auf Druck seiner milliardenschweren Investoren das Ruder an Sanierer Arndt Geiwitz übergeben. „Wie schlimm es ist, weiß man noch nicht“, so Signa-Investor Hans-Peter Haselsteiner zur „Tiroler Tageszeitung“.
Geiwitz als Retter
Experte Geiwitz soll die Sache noch retten, Benko nicht mehr im Signa-Beirat das Sagen haben. Die kurzfristigen Schulden sollen sich auf 2 Mrd. Euro belaufen – davon noch heuer zu bedienen: 1,3 Mrd. Euro. „Dies herauszuarbeiten, ist jetzt die Aufgabe Nummer eins des Sanierungsbeauftragten Geiwitz“, so Haselsteiner. Ohne neues Geld aller Mitinvestoren werde es nichts.
Die „Welt am Sonntag“ schreibt, dass Benko nach Jahren dicker Dividenden die Investoren angeblich seit Monaten um frisches Kapital angeht. Dabei habe es bei Signa noch im Frühjahr geheißen, die Lage sei trotz Zinswende und Ukraine-Krieg gut, selbst Projekte wie der Hamburger Elbtower sehr solide finanziert. Die Baustopps signalisieren das Gegenteil.
Wichtige Investoren wie Roland Berger haben laut „Welt“ bereits angekündigt, sich auszahlen lassen zu wollen. Doch unklar ist, ob das finanziell überhaupt möglich ist. Wie es um die Finanzen der Signa-Gruppe wirklich steht, sei von außen kaum einzuschätzen.
Benko fordert im Zuge seines Rückzugs – wohl unbedingt notwendige – Beiträge der milliardenschweren Mitgesellschafter. „Wie hoch der Betrag ist, weiß kein Mensch“, verweist Haselsteiner wieder auf Geiwitz. Er hofft aber, dass alle mitziehen: „Sonst wird das nichts.“ Er selbst ist über eine Stiftung mit 15 Prozent investiert.
Hohe Bankschulden
Die „Kleine Zeitung“ schreibt, dass der Großteil der Signa-Verbindlichkeiten Bankschulden mit den größten Gläubigern Raiffeisen-Gruppe und Bank Austria seien. Auf 10,8 Milliarden Euro sollen sich die Schulden der Signa Prime Ende 2022 summiert haben. Auch das Ergebnis drehte ins Minus, nach 700 Millionen Euro Gewinn 2021 auf einen Verlust von 1,019 Milliarden.