Wohnbaukrise fordert Opfer – Bekannter Architekt meldet Insolvenz an

Markt / 06.11.2023 • 11:48 Uhr
Ein Projekt, das viel Freude macht: Der Kindergarten Weiler in Lustenau.  <span class="copyright">Dieter Vetter ZT</span>
Ein Projekt, das viel Freude macht: Der Kindergarten Weiler in Lustenau. Dieter Vetter ZT

Wohnbau-Projekte zurückgestellt, keine neuen Aufträge: Architekturbüro zieht Notbremse.

Seit rund 20 Jahren betreibt er ein Architekturbüro in Lustenau, beschäftigt fünf Mitarbeiter (zwei davon Vollzeit, drei in Teilzeit). Für die hat er nun keine Arbeit mehr. Schuld ist die Krise am Wohnbaumarkt. Seine Hauptkunden sind nämlich hauptsächlich Generalunternehmer speziell im Wohnbau bzw. gemeinnützige Wohnbauträger.

Die Rede ist von Dieter Vetter, der eigentlich ein gefragter Unternehmer ist. Das zeigen seine Projekte im ganzen Land, angefangen bei Wohnanlagen in Bludesch, in Feldkirch, Dornbirn und natürlich Lustenau bis zu Gewerbebauten wie der Oberscheider Car World oder kommunalen Projekten wie dem Kindergarten Weiler in Lustenau.

Wohnanlagen hat das Lustenauer Architekturbüro für private wie für gemeinnützige Wohnbauträger geplant. Und will das auch weiterhin machen. <span class="copyright">Dieter Vetter ZT</span>
Wohnanlagen hat das Lustenauer Architekturbüro für private wie für gemeinnützige Wohnbauträger geplant. Und will das auch weiterhin machen. Dieter Vetter ZT

Nun haben einige Kunden ihre Aufträge zurückgestellt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch die Versuche neue Aufträge zu akquirieren, seien leider gescheitert, so der Architekt, denn die aktuelle Marktsituation im Wohnbau sei sehr schlecht. Nun muss der in den vergangenen Jahren gefragte Architekt die Notbremse ziehen. Aufgrund einer drohenden Zahlungsunfähigkeit strebt er ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung an.

Betroffen sind neben den fünf Mitarbeitern zehn Schuldner. Die Höhe der Passiva beträgt laut Vetter rund 170.000 Euro. Sanierungsverwalterin ist die Bregenzer Anwältin Anita Einsle. Der Sanierungsplanvorschlag lautet 30 Prozent, zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. Die Finanzierung soll durch die Fortführung des Unternehmens erwirtschaftet werden. Vetter Architekten ist nicht das einzige Architekturbüro im Land, so Brancheninsider, das von der neuen Situation hart getroffen wurde, auch in anderen Büros seien Sparmaßnahmen angedacht.