René Benkos Geschäfte im Zeichen des Chaos

Markt / 07.11.2023 • 19:56 Uhr
Sagt öffentlich gar nichts: der Vater der Signa, René Benko. APA
Sagt öffentlich gar nichts: der Vater der Signa, René Benko. APA

Im Reich des Tiroler Investors tobt weiterhin ein starker Sturm.

Wien, Zürich, Bozen Kein Tag ohne neue Nachrichten aus dem Reich der über tausend Firmen und Stiftungen Benkos. So hat das Tauziehen um die weitere finanzielle Gebarung beim Immobilienkonzern Signa mittlerweile auch die Bonitätseinschätzung beeinträchtigt. Die US-Ratingagentur Fitch habe die Signa Development AG, eine von vier Immobilien-Beteiligungsfirmen Benkos, auf „hochriskant“ nach unten gestuft, wie das deutsche „Handelsblatt“ berichtet.

Seit Beginn dieser Woche reicht es nur noch für die Bonitätsnote „CCC“ („substantial risks“). Das bedeutet, dass „nur bei günstiger Entwicklung keine Ausfälle zu erwarten“ sind. Davor war die Signa Development mit „B“ („highly speculative“) bewertet, was hieß, dass „bei Verschlechterung der Lage Ausfälle wahrscheinlich“ sind.

Auch die verschiedenen Töchter egal welcher der verschiedenen Hauptgesellschaften auch immer drängen sich ins Bild. Die Konzerntochter in Südtirol hat sich am Dienstag hinsichtlich des in Bozen in Bau befindlichen Shoppingcenters Waltherpark optimistisch gezeigt. Die Baustelle laufe gut, kommende Woche sollen die Arbeiter sogar verdoppelt werden, erklärte der Managing Director von Signa Bozen, Heinz Peter Hager. Er sei sicher, das Projekt „2025 fertigstellen und der Stadt übergeben zu können“. Der Manager betonte, dass Signa Bozen unabhängig von der Muttergesellschaft sei: „Wir führen die Gesellschaft alleine und sind nicht von Wien, Hamburg oder Berlin abhängig.“ Dank der ursprünglichen Einlage, Krediten bei lokalen Banken und den bereits getätigten Verkäufen, sei die Finanzierung gesichert.

Die finanziellen Turbulenzen rund um Signa schlagen Wellen bis nach Thailand und in die Schweiz. Die thailändischen Miteigner der Globus-Kaufhäuser in der Schweiz gaben am Dienstag laut Schweizer Nachrichtenagentur AWP ein Bekenntnis zur dortigen Luxus-Warenhauskette ab: „Unabhängig von der Position unseres Joint-Venture-Partners beabsichtigt die Central Group all ihre europäischen Luxusgeschäfte, einschließlich Globus, zu unterstützen.“

Die Position von René Benko als Mann an der Spitze wird derzeit neu verhandelt. Als Ersatz im Gespräch ist wie berichtet der Deutsche Arndt Geiwitz. Der 54-jährige Schwabe habe Benko bei der Sanierung der Galeria-Kaufhäuser beraten, wie die Zeitung „FAZ“ erinnert. Fortsetzung folgt.

Die dunklen Wolken über dem Signa-Reich lassen sich nicht vertreiben. Bleibt vom Prestigeprojekt Elbtower nur eine Ruine? Reuters
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