Nächster Kostenschub durch Lkw-Maut

Erhöhung in Deutschland ab 1. Dezember 2023 um 80 Prozent.
Feldkirch, Bludesch In Deutschland steht ab 1. Dezember 2023 eine empfindliche Erhöhung der Lkw-Maut auf Autobahnen und Schnellstraßen für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen an. Diese trifft in Vorarlberg alle Unternehmen, die ihre Waren entweder über Deutschlands hochrangiges Straßennetz weltweit exportieren oder sie über das deutsche Straßennetz beziehen.
Diese Erhöhung hängt mit der in Deutschland beschlossenen Einführung einer CO2-Maut zusammen. Für alle Fahrzeuge über 7,5 Tonnen (mit wenigen Ausnahmen) wird diese CO2-Maut zur bestehenden Maut dazugeschlagen. So steigt die deutsche Lkw-Maut selbst in der schadstoffärmsten und modernsten Kategorie Euro VI in der höchsten Gewichtsklasse (über 18 Tonnen, fünf oder mehr Achsen) von 19 Cent auf 34,8 Cent pro Kilometer.
„Endverbraucher dürfen zahlen“
Michael Zimmermann, Geschäftsführer von Bischof Transporte in Feldkirch und Sprecher der Sparte Transport und Verkehr, spricht von einer deutlichen Erhöhung der Transportkosten für viele Vorarlberger Unternehmen. Die deutsche Regierung sei sich offenbar nicht bewusst, wie sehr sie mit dem Schritt zu diesem Zeitpunkt der Wirtschaft und damit auch der Bevölkerung schade. „Am Ende des Tages wird diese Erhöhung jemand bezahlen, und das sind die Endverbraucher, also wir alle.“ Besonders ärgerlich sei, dass die bisherige Mautbefreiung für gasbetriebene Lkw ab 2024 in Deutschland falle. „Wir haben zwölf derartige Fahrzeuge im Einsatz.“
Ein Beispiel, was die neuen CO2-Emissionsklassen für Transportfirmen bedeuten, liefert Vögel Transporte in Bludesch. Das Unternehmen verfügt laut Prokurist Stefan Vögel über gut 200 Lkw, bei denen es sich in 97 Prozent der Fälle um die Kategorie Euro VI oder besser handle. „Selbst diese im Schnitt drei Jahre alten Fahrzeuge werden ab 1. Dezember der schlechtesten Klasse 1 zugeordnet.“ Vögel müsste folglich die gesamte Flotte vollständig austauschen, um in die günstigere Maut-Kategorie zu kommen. Allerdings stehe im Sommer 2024 schon die nächste Verschärfung der Mautkategorien an. „Als Transportunternehmen fehlt uns jegliche Planungssicherheit.“
