Privatjet und Spesen: Signa muss sparen

Markt / 03.12.2023 • 18:41 Uhr
Beim Signa-Konzern von Rene Benko ist eisernes Sparen angesagt. apa
Beim Signa-Konzern von Rene Benko ist eisernes Sparen angesagt. apa

Zeiten des Luxus vorbei. Holding muss aufs Nötigste schrumpfen.

Wien Beim angeschlagenen Signa-Konzern von Rene Benko – einige der Firmen des riesigen Geflechts, wie etwa die Signa Holding, haben bereits Insolvenz- bzw. Konkursanträge in Österreich und Deutschland eingebracht – ist eisernes Sparen angesagt, schließlich ist eine Sanierung das Ziel. 2022 verbuchte allein die Signa Holding laut “Krone” noch 4,9 Mill. Euro Reise-, 2,2 Mill. Privatjet-, 409.000 Euro Jagd-, 722.000 Euro Bewachungs- und 463.000 Euro Helikopterkosten.

Im Liquiditätsplan für die kommenden drei Monate, den die Signa Holding bei Gericht im Rahmen der Insolvenzanmeldung eingebracht hat, werden die monatlichen Reisespesen nun laut “Krone” nur noch mit 23.000 Euro angegeben. Die Signa Holding habe sich laut dem Bericht voriges Jahr beispielsweise auch noch Anwälte um 2,7 Millionen Euro geleistet. Für die nächsten drei Monate seien es noch 50.000 Euro.

“Das Dezembergehalt und das Weihnachtsgeld sind noch ausständig”, erzählt indes ein Signa-Mitarbeiter der “Presse”. Firmenautos seien von dem Leasing-Unternehmen eingezogen worden. Von gesperrten Kreditkarten ist schon länger die Rede.

Überzogene Bewertungen

Außerdem zeigen Berichte von Bloomberg und Financial Times überzogene Bewertungen bei Signa-Prestigeimmobilien. So stand das Berliner Upper West der Signa Prime Selection mit mehr als 700 Mill. Euro in den Büchern – dem 45-fachen der Mieteinnahmen des Gebäudes. Üblich seien aber eher Multiplikatoren in den Zwanzigern. Um die Zahlen in Einklang mit dem Markt zu bringen, müsste die Bewertung massiv gesenkt oder die Mieten entsprechend erhöht werden – oder eine Mischung aus beidem, so Bloomberg.