Dieses Unternehmen schwimmt auf der Energiewende-Welle ganz oben

Der Hauptsitz von drexel und weiss ist in Wolfurt – zweites Jahr in Folge profitabel und gute Aussichten für 2024. FA
Wolfurter Unternehmen erwartet heuer Umsatzplus von 20 Prozent und hat gut gefüllte Auftragsbücher.
Wolfurt Das auf energieeffiziente Haustechniksysteme spezialisierte Unternehmen drexel und weiss profitiert unverändert von der starken Nachfrage nach Lüftungs- und Heizungssystemen, die ohne fossile Brennstoffe auskommen. Dabei geht es insbesondere um Wärmepumpen und damit oftmals in Zusammenhang stehende Lüftungsanlagen.
Wie Geschäftsführer Jürgen Fink erklärt, rechne das Unternehmen für 2023 mit einem Umsatz von etwa zwölf Millionen Euro. Das würde einem Wachstum von 20 Prozent entsprechen, weil das Geschäftsvolumen 2022 bei gut zehn Millionen Euro lag. Mit dieser Entwicklung hat drexel und weiss den Umsatz zwischen 2021 (6,6 Mill. Euro) und 2023 beinahe verdoppelt. Auch mit der Ertragssituation ist man zufrieden. „Wir sind auch heuer und damit das zweite Jahr in Folge profitabel und schreiben Gewinne.”
Entgegen dem Markttrend
Für 2024 rechnet Fink mit einer ähnlichen Entwicklung, da das Interesse an alternativen Heizungs- und Lüftungssystemen ungebrochen sei. Bei drexel und weiss halten sich Luft- und Solewärmepumpen die Waage, da die Luftwärmepumpen der Wolfurter sehr häufig mit einer dazu passenden Lüftungsanlage kombiniert werden. „Am Markt dominiert derzeit unterdessen mit geschätzten 95 Prozent die Luftwärmepumpe, weil sie einfacher und kostengünstiger zu installieren ist.”
Hoher Exportanteil
Als einen der maßgeblichen Wachstumstreiber bezeichnet Fink unterdessen den Bereich Lüftungsanlagen für Schulen, in dem drexel und weiss seit Jahren tätig ist. Allerdings nicht in Österreich, sondern in Deutschland. Das bringe auch mit sich, dass der Exportanteil des Wolfurter Unternehmens bei gut 75 Prozent liegt. In Österreich sei man jetzt einmal Gründungsmitglied des Lüftungsverbandes ZULuft geworden, der die Lüftungsanlagen auch an heimischen Schulen zum Einsatz bringen soll.
Forschungsprojekt
Gleichzeitig arbeitet drexel und weiss an einem vom FFG geförderten Forschungsprojekt namens „PhaseOut” mit, wo es um den Einsatz von Wärmepumpentechnologie bei der Sanierung von bestehenden und dadurch fast immer bewohnten, mehrgeschossigen Gebäuden geht. Hier drehe sich vieles um die Entwicklung von vorgefertigten Holzfassadenelementen, die auf einer bestehenden Fassade angebracht werden. „Diese Elemente enthalten alle relevanten Haustechnik-Elemente und eine Kleinst-Wärmepumpe für jede Wohneinheit.” In Fachkreisen ist diese Methode als „Serielles Sanieren” bekannt.
60 Beschäftigte
drexel und weiss beschäftigt gegenwärtig am Stammsitz in Wolfurt gut 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu kommen noch einmal zehn Beschäftigte bei Vertriebsstandorten in Deutschland und der Schweiz. Das Unternehmen, das mit allen Installateurbetrieben zusammenarbeitet, gehört seit einigen Jahren dem Schweizer Baumaterialienhändler Josias Gasser mit Hauptsitz in Chur.