“Seit einem Jahr Stillstand”: Karl-Heinz Grotti verwundern Rathausaussagen

Markt / 18.12.2023 • 15:55 Uhr
Karl-Heinz (rechts) und Markus Grotti haben Ärger mit ihren Grundstücken in Rankweil. <span class="copyright">VN/Plesch</span>
Karl-Heinz (rechts) und Markus Grotti haben Ärger mit ihren Grundstücken in Rankweil. VN/Plesch

Der Ärger um die Grundstücke in der Marktgemeinde Rankweil ebbt nicht ab.

Darum geht’s:

  • Keine Fortschritte bei Zufahrtsstreit seit über einem Jahr.
  • Gemeinde gesteht Fehler ein und trägt Kosten des Verfahrens.
  • Grundstückswert um 25 Prozent gesunken, Schadenersatz möglich.

Rankweil Karl-Heinz Grotti ist verwundert. Die Aussagen der Rankweiler Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall passen für ihn nicht mit der realen Situation um den Zufahrtsstreit zusammen. Von aktiven Versuchen der Gemeinde, die Situation zu lösen, habe er nichts gemerkt.

Aktuell stehen die beiden ohne geplante Zufahrt da.<span class="copyright"> VN/Plesch</span>
Aktuell stehen die beiden ohne geplante Zufahrt da. VN/Plesch

Stattdessen klagt er: “Tatsache ist, dass für die Betroffenen seit über einem Jahr Stillstand herrscht. Mehrere Anfragen zu Gesprächsterminen mit dem Vorschlag, Lösungen zu diskutieren, wurden von der Gemeinde nicht angenommen.”

Fehler im Vertrag

Zur Erinnerung: Karl-Heinz Grotti und sein Bruder Markus besitzen in Rankweil unbebaute Grundstücke. Eine Zufahrtsstraße gibt es bisher nicht. Die war vertraglich über ein davorliegendes Grundstück geregelt. Dann tauschte die Gemeinde dieses Grundstück als “lastenfrei”. Von der Zufahrt war keine Rede mehr und die Grottis stehen jetzt mit quasi wertlosen Flächen da.

Daher haben die Grundstücke massiv an Wert verloren.<span class="copyright"> VN/Plesch</span>
Daher haben die Grundstücke massiv an Wert verloren. VN/Plesch

Die Gemeinde gestand den Fehler ein und trägt auch die anfallenden Kosten des Verfahrens. “Die Lösung ist nicht einfach, sonst hätten wir das Problem schon längst aus der Welt geschafft”, erklärte Wöß-Krall den VN. “Wir haben selbst auch nach Lösungen gesucht, die leider aus verschiedenen Gründen nicht umsetzbar waren.” Die Gemeinde sei auf dem Standpunkt, dass den Beteiligten kein Schaden entstehe, wenn sie im Rahmen des Notwegeverfahrens eine Zufahrt erhalten.

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Auch daran stört sich Grotti und hält die Aussage für kühn. Immerhin müssten letztlich sogar unbeteiligte Nachbarn Grundanteile für eine Zufahrt abgeben, sollte keine einvernehmliche Lösung erreicht werden. “Die Gemeinde hat unschuldig Betroffenen dieses Verfahren aufgezwungen, sie provoziert Streitereien zwischen Nachbarn”, poltert er. “Die Verfahrenskosten, Honorare der Anwälte – aktuell sind fünf Kanzleien involviert – sowie die Kosten der Gutachten muss Rankweil tragen – kein Schaden?”

Grundstückswert gesunken

Zudem habe für zwei Grundstücke schon ein schriftliches Angebot eines Bauträgers vorbehaltlich der Zufahrtssicherheit vorgelegen. “Pläne wurden gezeichnet.” Zum Verkauf kam es aber nicht – wegen des Zufahrtsthemas. Mittlerweile sei der Wert der Grundstücke um 25 Prozent gefallen. Der entstandene Verlust liegt in den Hunderttausenden und muss gegebenenfalls bei der Marktgemeinde als Schadenersatz eingeklagt werden.

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“Fehler können geschehen, die passieren meist ungewollt.  Die Problemlösung selbst sollte dann allerdings professionell und mit Anstand erfolgen und kein neuer, noch größerer Fehler werden”, sagt Karl-Heinz Grotti in Richtung der Rathausspitze. Die steuere seiner Meinung nach derzeit nämlich auf ein Desaster zu.