Kanzler Scholz eröffnet ICE-Instandhaltungswerk: Rhomberg Sersa Rail Group mit an Bord

Markt / 12.01.2024 • 17:45 Uhr
Das Team der Rhomberg Sersa Rail Group feiert die Inbetriebnahme der Instandhaltungshalle des „Neuen Werks Cottbus“.  <span class="copyright">Rhomberg Sersa Rail Group</span>
Das Team der Rhomberg Sersa Rail Group feiert die Inbetriebnahme der Instandhaltungshalle des „Neuen Werks Cottbus“. Rhomberg Sersa Rail Group

Offiziell in Betrieb: In die knapp 450 Meter lange Werkshalle in Cottbus passen die 374 Meter langen XXL-ICE in voller Länge.

Cottbus, Bregenz Die Deutsche Bahn (DB) hat 20 Monate nach dem ersten Spatenstich das neue ICE-Instandhaltungswerk Cottbus offiziell in Betrieb genommen. Gemeinsam eröffneten Bundeskanzler Olaf Scholz, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz die fast 450 Meter lange Werkshalle, in der die schwere Instandhaltung der ICE 4-Flotte der DB erfolgen wird.

Eine tragende Rolle spielt dabei auch die Rhomberg Sersa Rail Group: Gemeinsam mit Partnern zeichnete der österreichisch-schweizerische Bahntechnikspezialist für die Verkehrsanlagen, den Tiefbau, die bahntechnische Ausrüstung sowie die Mittelspannungsversorgung verantwortlich.

Machten sich vor Ort ein Bild von der neuen Instandhaltungshalle, die die Rhomberg Sersa Rail Group mit auf Schiene gebracht hat (v. l. n. r.): Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn; Olaf Scholz, Bundeskanzler; Dietmar Woidke, Ministerpräsident Brandenburg. <span class="copyright">Deutsche Bahn AG/Oliver Lang</span>
Machten sich vor Ort ein Bild von der neuen Instandhaltungshalle, die die Rhomberg Sersa Rail Group mit auf Schiene gebracht hat (v. l. n. r.): Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn; Olaf Scholz, Bundeskanzler; Dietmar Woidke, Ministerpräsident Brandenburg. Deutsche Bahn AG/Oliver Lang

450 ICE als Ziel

Der ICE 4 ist das Rückgrat des Fernverkehrs der Deutschen Bahn, 137 dieser Züge hat die DB bestellt. Die DB baut im Rahmen ihrer Konzernstrategie „Starke Schiene“ ihre ICE-Flotte kontinuierlich aus. Insgesamt sollen bis Ende des Jahrzehnts rund 450 ICE unterschiedlicher Baureihen auf den Schienen unterwegs sein. Mehr Züge brauchen auch mehr Kapazität in der Instandhaltung. Mit innovativer Technologie sorgt das neue Werk in Cottbus dafür, dass die Züge schnell zurück auf die Strecke kommen.

„Sind sehr stolz“

„Wir sind sehr stolz, als international tätiger Komplettanbieter im Bereich Bahninfrastruktur hier in Cottbus unseren Beitrag zur heutigen Inbetriebnahme des ‚Neuen Werks Cottbus‘ geleistet zu haben“, sagt Konrad Schnyder, President Owner Board der Rhomberg Sersa Rail Group. „Wir haben es geschafft, dass der erste Zug pünktlich in die neu erstellte Instandhaltungshalle einfahren konnte.“

Das „Neue Werk Cottbus“ der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH hat die Arbeit mit der schweren Instandhaltung eines ICE 4, Baureihe 412 aufgenommen. <span class="copyright">Deutsche Bahn AG/Oliver Lang</span>
Das „Neue Werk Cottbus“ der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH hat die Arbeit mit der schweren Instandhaltung eines ICE 4, Baureihe 412 aufgenommen. Deutsche Bahn AG/Oliver Lang

Zwei Wochen pro Zug

Bei der schweren Instandhaltung werden die Züge zum Teil demontiert und schwere Komponenten wie Fahrmotoren oder Drehgestelle ausgetauscht. Das geht in dem neuen Werk, das speziell auf den ICE 4 zugeschnitten ist, innerhalb von nur rund zwei Wochen – so schnell wie in keinem anderen Werk der DB.

In die knapp 450 Meter lange Werkshalle passen die 374 Meter langen XXL-ICE mit 13 Wagen und 918 Sitzplätzen in voller Länge. Von den kürzeren siebenteiligen ICE können zwei der je rund 200 Meter langen Züge hintereinander auf den beiden Instandhaltungsgleisen stehen. Die Züge müssen für die Instandhaltung nicht mehr – wie in anderen Werken – geteilt werden. Mitarbeitende können an allen Wagen gleichzeitig arbeiten.

Eine weitere Halle mit insgesamt vier Gleisen ist auf dem Werksgelände bereits im Bau. Sie soll 2026 in Betrieb gehen.

Walter Heinz Rhomberg und CTO Garry Thür von Rhomberg Sersa Rail beim Spatenstich für das neue Werk der Deutschen Bahn in Cottbus. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="copyright">db</span>
Walter Heinz Rhomberg und CTO Garry Thür von Rhomberg Sersa Rail beim Spatenstich für das neue Werk der Deutschen Bahn in Cottbus.  db

Mit viel Technologie

Die beiden Instandhaltungsgleise sind erhöht, sodass Seitenklappen und Radsätze der Züge gut erreichbar sind. In den Hallenboden sind eigens entwickelte Drehgestellwechsler eingesetzt. Die schweren Drehgestelle können damit zur weiteren Bearbeitung seitlich unter dem Zug herausgefahren werden. Bauteile und Komponenten können die Mitarbeitenden in Cottbus per App identifizieren und zu ihrem Arbeitsort am Zug bestellen. Augmented-Reality-Brillen ermöglichen es, Technikern und Ingenieuren aus anderen Standorten zu Arbeiten in Cottbus hinzuzuziehen, Tipps und Hinweise werden dann unmittelbar im Sichtfeld eingeblendet.

Rhomberg Sersa Rail Group

Die Rhomberg Sersa Rail Group entstand 2012 aus dem Zusammenschluss der Schweizer Sersa Group mit der österreichischen Rhomberg Bahntechnik. Seitdem hat sich das Bahntechnikunternehmen zu einem internationalen Komplettanbieter weiterentwickelt, der über ein Leistungsspektrum in den Bereichen Bahnbau, Ausrüstung und Service verfügt.

Zu den Kunden zählen Nah- und Fernverkehrsbahnen, Güterverkehrsstrecken sowie private Infrastrukturen.

Das Unternehmen beschäftigt ca. 2820 Mitarbeitende. Im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte die Gruppe in neun Ländern auf drei Kontinenten (Europa, Australien, Nordamerika) eine Betriebsleistung von rund 667 Millionen Euro.