Auf Signa-Schuldnerliste: Hypo Bank mit 92,5 Millionen Euro

Markt / 16.01.2024 • 20:05 Uhr
Die Vorarlberger Hypo Bank hat sich im April zwei Pfandrechte mit insgesamt 20 Mill. Euro auf die Luxusherberge Chalet N in Lech eintragen lassen.VN/Paulitsch
Die Vorarlberger Hypo Bank hat sich im April zwei Pfandrechte mit insgesamt
20 Mill. Euro auf die Luxusherberge Chalet N in Lech eintragen lassen.VN/Paulitsch

Hypo Vorarlberg auf der Liste der größten Gläubiger.

Bregenz, Wien, Zürich, Berlin Die Finanzierung von Immobilien sei eines der Kerngeschäftsfelder der Hypo, hieß es in der Aussendung, als Ende November die Signa Holding in die Pleite schlitterte. Man vergebe „Finanzierungen in marktüblichen Strukturen und mit entsprechender Besicherung“, beobachte den Markt sehr genau und treffe entsprechende Vorsorgen. Die Rede war Ende November von rund 200 Millionen Euro, welche die Signa bei der Hypo Vorarlberg ausgeliehen hat. Nun wurde im Vorfeld der Gläubigerversammlung der Signa Prime am Montag (die VN berichteten) von der deutschen Bild-Zeitung eine Schuldenliste mit den größten Gläubigern veröffentlicht. Auf der Liste auch die Hypo Bank Vorarlberg – neben der Hypo Oberösterreich übrigens die einzige österreichische Hypo Bank, die für Signa-Projekte Kredite flüssig machte. Während die Oberösterreicher knapp 13 Millionen verliehen, hat Signa laut Gläubiger-Hitparade 92,5 Millionen Euro Schulden bei den Vorarlberger Hypo-Bankern. Wie die VN bereits berichtete, hat die Landesbank zwei Pfandrechte über insgesamt 20.410.000 Euro am Chalet N in Lech. Ob es bei den 92,5 Millionen Euro Schulden bleibt, will und kann die Hypo Vorarlberg nicht beantworten: „Wir bitten um Verständnis, dass die Hypo Vorarlberg aufgrund des Bankgeheimnisses über das Bestehen von Kundenbeziehungen keine Auskünfte erteilen darf“, heißt es am Dienstag auf eine neuerliche Anfrage zur Causa Signa.

Einzige Vorarlberger Bank

Die Hypo Vorarlberg ist laut dieser bislang nicht dementierten Liste die einzige Vorarlberger Bank, welche Signa mit Krediten versorgte – auch die Bank für Tirol und Vorarlberg mit Sitz in René Benkos Heimatstadt Innsbruck ist nicht auf der Gläubigerliste zu finden. Auffallend ist, dass viele Genossenschaften und Genossenschaftsbanken sowie staatliche Fonds und Banken im Landes- bzw. Staatseigentum vor allem aus Deutschland, der Schweiz und Österreich die Signa-Projekte finanziert haben.

Obwohl die unmittelbaren Kosten für den laufenden Betrieb der Signa Prime und der Signa Development vorerst gedeckt sind, brauchen die beiden insolventen Firmen trotzdem weitere liquide Mittel. Diese sollen von den Investoren kommen. „Dass eine Immobilienfirma, die an Illiquidität leidet, Geld braucht, ist selbstverständlich“, sagte Grossnigg im Ö1-„Abendjournal“. Bereits vor  Jahreswechsel hatte Grossnigg eine 350-Mill.-Euro-Geldspritze gefordert, die Frist dafür lief am Montag erfolglos aus. Daraufhin hat sich Grossnigg erneut an die Investoren gewandt, forderte aber nur noch 150 Mill. Euro, die bis Dienstag aufgebracht werden sollten. VN, APA