Dafür hat Vorarlberger Bauunternehmen Gold bekommen

Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zeichnet zwei Großprojekte der Firma am deutschen Bodenseeufer aus.
Lauterach, Lindau, Konstanz Laut einem Bericht der UNO ist die Bau- und Gebäudewirtschaft beim Ausstoß von Treibhausgas mit 38 Prozent der globalen CO2-Emissionen ganz vorne mit dabei und weit entfernt von den beim Pariser Klimaschutzabkommen festgelegten Zielen. Dass es auch anders geht, zeigt die deutsche Tochter des Lauteracher Bauunternehmens bei zwei ihrer Projekte gleich über der Grenze.

Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zeichnet gleich zwei Großprojekte von i+R Wohnbau Lindau mit dem Vorzertifikat in Gold aus. Sowohl das Vierlinden-Quartier in Lindau als auch der Bücklepark in Konstanz erhielten hervorragende Bewertungen, insbesondere für die Entwicklung ehemaliger Industriebrachen in hochwertige Wohnquartiere mit Gewinn von Grünflächen, für das Energiekonzept, die Infrastruktur, den Komfort und die hohe Wirtschaftlichkeit freut man sich in der Lauteracher Firmenzentrale.
Funktionale Durchmischung
Das Vierlinden-Quartier in Lindau wird zur Gänze geothermisch mit Wärme versorgt – auch zu Verbrauchsspitzen. Die Stromgewinnung erfolgt über PV-Anlagen. Mehr als die Hälfte der ehemaligen 33.000 Quadratmeter großen Industriebrache wird in Grünraum umgewandelt. Dem Quartier wurde eine hohe Wirtschaftlichkeit bescheinigt. Gepunktet hat das Vierlinden-Quartier auch mit dem architektonischen sowie dem städtebaulichen Konzept, das eine soziale und funktionale Durchmischung vorsieht. Eine Kita, Handel, Praxen und Gastronomie ergänzen das Wohnangebot. Die Menschen werden, darin sind sich die Projektbetreiber und die Prüfer vom DGNB einig, vom angenehmen Mikroklima, von geringen Emissionen, Barrierefreiheit, geringen Betriebskosten und der hervorragenden Lage profitieren.

550 Neubauwohnungen
Das Quartier Bücklepark in Konstanz realisiert i+R auf dem ehemaligen Siemensareal. Es ist wie das Lindauer Quartier ein Vorzeigeprojekt in der „Brownfield-Entwicklung“ – der Nachnutzung von Industriebrachen. Positive Bewertungen erhielt es auch für den ressourcenschonenden Umgang mit Regenwasser, das Mobilitätskonzept mit Car- und Bike-Sharing, die weitestgehend autofreie Oberfläche, Bahnanbindung sowie Spiel- und Aktivitätsplätze. Das ca. 70.000 Quadratmeter große Areal umfasst Bestands- und Neubauten sowie denkmalgeschützte Gebäude. Insgesamt entstehen rund 550 Neubauwohnungen.

Ralf Pimiskern von der DGNB, betont: „Die ganzheitliche Nachhaltigkeitsqualität im Bauen ist gerade auf Quartiersebene von Bedeutung, da hier große Hebel für mehr Klimaschutz liegen.”

Stichwort
DGNB-Zertifizierung
Seit Januar 2009 gibt es in Deutschland die Auszeichnung für die Nachhaltigkeit von Bauwerken. Das System basiert auf einem lebenszyklusorientierten Nachhaltigkeitsansatz, mit dem die Gesamtperformance des Projekts bewertet wird. Neben den ökologischen Aspekten bezieht das DGNB-Zertifikat auch ökonomische und soziokulturelle Themen ein – also alle drei Säulen der Nachhaltigkeit. 2020 hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) eine neue internationale Version des Zertifizierungssystems für Neubauten veröffentlicht, das die jeweiligen lokalen Anforderungen und Gegebenheiten berücksichtigt. Bewertung: Gestuft in Platin, Gold, Silber und Bronze.