Dieser Weltmarktführer investiert 200 Millionen Euro in Wolfurt

Größte Investition in der Firmengeschichte: 40 Meter hohes Hochregallager, Werkshallen und Tiefgarage.
Wolfurt In Zeiten, in denen auch die Vorarlberger Unternehmen mit der nach wie vor und wohl auch noch länger andauernden Krise zu kämpfen haben, sorgen zukunftsgerichtete Investitionen für das notwendige Leuchten am Horizont. Der Wolfurter Seilbahnhersteller Doppelmayr sorgt mit seinem Vorhaben für positive Perspektiven. Der Weltmarktführer im Seilbahnbau plant einen Meilenstein zur Stärkung des Hauptstandorts Hohe Brücke in Wolfurt. Mit neuen Produktionshallen und einem Hochregallager sollen dringend notwendige Kapazitäten für die steigende internationale Nachfrage geschaffen werden.

Konkret: Diese Großinvestition von über 200 Millionen Euro ist für die Firma Doppelmayr, aber auch für die Gemeinde Wolfurt, eine zukunftsweisende Entscheidung, betont Gerhard Gassner, der für den Produktionsbereich verantwortliche Geschäftsführer der Doppelmayr Seilbahnen GmbH. Durch die Konzentration der Werke am Standort Hohe Brücke macht Doppelmayr im Ortsteil Rickenbach Platz frei für eine nachhaltige Entwicklung als hochwertiges Wohnquartier. Mit der Inbetriebnahme der neuen Hallen sollen das Werk Kella in Rickenbach sowie angemietete Fertigungsflächen ins Areal Hohe Brücke übersiedeln.
Erfreulich hohe Nachfrage
Doppelmayr-Seilbahnen sind international stark nachgefragt, vor allem der nordamerikanische Markt bringe aktuell eine erfreulich hohe Auftragslage. Das Werk am Standort Hohe Brücke in Wolfurt ist mehr als ausgelastet, eine Erweiterung daher dringend notwendig, erklärt Doppelmayr-Geschäftsführer Gerhard Gassner: „Unsere Mitarbeitenden leisten hervorragende Arbeit, um alle Seilbahnen in höchster Qualität pünktlich fertigzustellen. Wir brauchen jedoch dringend mehr Platz für Produktion und Lagerhaltung und vor allem auch mehr Mitarbeiter, um diese Anforderungen in Zukunft erfüllen zu können.“
Großinvestition für 850 Arbeitsplätze
Geplant ist eine deutliche Erweiterung der Fertigung am Standort Hohe Brücke. In den nächsten vier bis fünf Jahren soll hier Raum für 850 hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden. Die geplanten neuen Produktionshallen umfassen eine Fläche von 45.000 Quadratmetern, das entspricht der Größe von über sechs Fußballfeldern. Künftig sollen in diesen Hallen Seilbahnkomponenten für die ganze Welt, größtenteils im Schichtbetrieb, produziert werden. Kernstück ist ein Hochregallager mit einer Lagerkapazität von 100.000 Kleinteilelagerplätzen, 50.000 „Euro-Paletten-Plätzen“ und 1800 Plätzen für Großpaletten (6 x 2,5 m), mit denen die angrenzenden dreistöckigen Produktionsbereiche bis hin zum Versand bedient werden. Mit einer Höhe von 40 Metern leistet dieses Bauwerk genauso wie die Tiefgarage einen wichtigen Beitrag, um den Bodenverbrauch so gering wie möglich zu halten.

Mit Baukosten von über 200 Mill. Euro ist dies die größte Einzelinvestition in der über 130-jährigen Firmengeschichte von Doppelmayr. Gerhard Gassner: „Für uns bedeutet dieses Großprojekt ein klares Bekenntnis zum Standort Vorarlberg, vor allem aber auch zur Marktgemeinde Wolfurt, der sich unser Unternehmen traditionell sehr verbunden fühlt.“ Über die Erweiterungspläne freut sich auch Angelika Moosbrugger, Bürgermeisterin von Wolfurt: „Doppelmayr und die Marktgemeinde Wolfurt verbindet eine jahrzehntelange Partnerschaft. Wir sind stolz, wenn ein Welt-Unternehmen wie Doppelmayr sich zum Standort bekennt und derart großen Entwicklungsschritte hier umsetzt.“

So soll das Quartier am Rickenbach aussehen. Architekt ist Bernardo Bader. Fa
Neben der Rolle als starker Arbeitgeber zeichne sich Doppelmayr durch die lokale Unterstützung zum Beispiel von Vereinen aus und ganz aktuell als ambitionierter Entwickler des Quartiers am Rickenbach gemeinsam mit der Gemeinde. „Wir legen großen Wert auf dieses Miteinander auf Augenhöhe und wünschen viel Erfolg bei diesem großen Vorhaben.“
Platz für Wohngebiet Rickenbach
Die Entscheidung des Seilbahnbauers, am Standort Hohe Brücke eine neue Produktion in dieser Größenordnung zu errichten, hat außerdem nachhaltig positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Wolfurt. Das Werk Kella (an der Straße Richtung Bildstein) wird nach Fertigstellung der neuen Produktionshallen ins Areal Hohe Brücke übersiedelt. Damit wird wertvoller Boden frei und es eröffnen sich neue Chancen für die Nutzung des ursprünglichen Doppelmayr-Standorts. Für Doppelmayr sei es ein großes Anliegen, auf den freigewordenen Betriebsflächen eine hohe Qualität für die Menschen in Wolfurt zu hinterlassen. Gemeinsam mit der Marktgemeinde Wolfurt wurde ein Masterplan ausgearbeitet, der eine hochwertige Entwicklung des Gebiets vorsieht.
Im September 2023 wurde bereits die Errichtung des „Doppelmayr Quartier am Rickenbach“ gestartet. Bei diesem Projekt entwickelt Doppelmayr neuen Lebensraum mit einem vielseitigen Angebot für die Bewohner, mit Wohnungen, einem Gasthaus mit Veranstaltungssaal und einer Tiefgarage, damit kein weiterer Boden versiegelt wird, sondern Platz für grünen Freiraum geschaffen wird.
Neues Werk bringt Verkehrsentlastung
Derzeit sind im Werk Kella und angemieteten Gebäuden ca. 300 Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt, die in Zukunft ihren Arbeitsplatz am Standort Hohe Brücke an der Bundesstraße haben werden. Durch die Übersiedelung verschwinde auch der jetzt bestehende Berufs- und Werksverkehr aus dem Ortsteil Rickenbach, was die Durchfahrten durch Schwarzach und Wolfurt deutlich entlaste. Durch die Absiedelung des Werks Kella an der Bildsteinerstraße können in Zukunft insgesamt rund 40.000 Quadratmeter Boden als Baufläche für die Schaffung von Wohnraum genützt werden, betont das Unternehmen.