Mega: Schwäbisches Unternehmen übernimmt Schwarzacher Beschichter

Markt / 16.02.2024 • 16:05 Uhr
Die 2004 gegründete Mega Pulverbeschichtungen GmbH in Schwarzach ist ab 1. März 2024 Teil der Firmengruppe Karger. Der Betrieb wird am Standort unverändert weitergeführt. <span class="copyright">FA</span>
Die 2004 gegründete Mega Pulverbeschichtungen GmbH in Schwarzach ist ab 1. März 2024 Teil der Firmengruppe Karger. Der Betrieb wird am Standort unverändert weitergeführt. FA

Renommierter Vorarlberger Fachbetrieb regelt die Nachfolge – alles soll bleiben, wie es ist.

Schwarzach Die Mega Pulverbeschichtungen GmbH mag zwar in der Öffentlichkeit nicht sehr bekannt sein, in der Branche und bei den Kunden hat das Unternehmen aber einen hervorragenden Ruf. Das Unternehmen mit Standort in Schwarzach ist spezialisiert auf Sandstrahlen und vor allem die Beschichtung von Großteilen für metallverarbeitende Betriebe in den unterschiedlichsten Farben und Oberflächenstrukturen.

Die Mega Pulverbeschichtungen GmbH aus Schwarzach regelt ihre Unternehmensnachfolge und stellt damit erfolgreich die Weichen für die Zukunft – von links (stehend): Walter und Peter Schwendinger, Mega-Geschäftsführer sowie die Zargen-Bösch-Geschäftsführer Remo Bösch und Michael Rhomberg (vorne).  <span class="copyright">FA</span>
Die Mega Pulverbeschichtungen GmbH aus Schwarzach regelt ihre Unternehmensnachfolge und stellt damit erfolgreich die Weichen für die Zukunft – von links (stehend): Walter und Peter Schwendinger, Mega-Geschäftsführer sowie die Zargen-Bösch-Geschäftsführer Remo Bösch und Michael Rhomberg (vorne).  FA

Das Unternehmen befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Firma Zargen-Bösch GmbH & Co KG, die bis dato mit 50 Prozent an der Mega beteiligt war. Mit 1. März 2024 geht der Pulverbeschichtungs- und Sandstrahlspezialist an die Feuerverzinkerei Karger aus Illertissen in Deutschland über. „Als Spezialist für die Beschichtung von verzinktem Stahl haben wir auf der Suche nach einer frühzeitigen Nachfolgeregelung aus Altersgründen eine strategische Partnerschaft mit einem Verzinkungsunternehmen angestrebt“, informiert Mega-Geschäftsführer Peter Schwendinger und ergänzt: „Mit der Feuerverzinkerei Karger haben wir ein Familienunternehmen mit den gleichen Zielsetzungen und Werten gefunden, die den Betrieb am bisherigen Standort unter gleichem Namen und unverändert fortführen wird.“ Sowohl für die rund 30 Mitarbeitenden als auch für die Kunden werde sich somit nichts ändern. Auch in der Führung: Schwendinger selbst wird als Chef weiterhin die Geschicke des Betriebes lenken, sein Bruder Walter agiert künftig als Produktionsleiter.

Synergien realisieren

Die Synergien mit der benachbarten Firma Zargen-Bösch sollen künftig sogar ausgebaut werden, freut sich auch Remo Bösch, bisheriger Mitgesellschafter und Geschäftsführer von Zargen-Bösch, über den neuen Nachbarn. „Die Fortführung und enge Zusammenarbeit der beiden Unternehmen an unserem Standort waren uns sehr wichtig, und so haben sich die Gespräche mit Karger sehr rasch als die klar beste Lösung für alle herausgestellt“, so Bösch. Zargen-Bösch werde als Eigentümer des Firmengebäudes die Immobilie langfristig an Karger vermieten, informiert Bösch.

Wolfgang Karger (li) und Uli Karger (Mi), Gerald Linder.
Wolfgang Karger (li) und Uli Karger (Mi), Gerald Linder.

Selbstredend soll nicht nur der bisherige Hälfteeigentümer Zargen-Bösch künftig von der neuen Firmenkonstellation profitieren, sondern auch alle anderen Bestandskunden des Beschichtungsbetriebes. Auch die Firma Karger, die ihren Stammsitz im rund 100 Kilometer entfernten Illertissen (Kreis Neu-Ulm) hat, habe durch den Verbund viele Vorteile. Neben den Leistungen Feuerverzinken, Sandstrahlen und Pulverbeschichten wird beispielsweise die Logistik der verzinkten und beschichteten Ware dank der eigenen Lkw-Flotte deutlich vereinfacht. „Wir können nun über einen Auftrag alles abdecken, die Waren in unseren Werken schnell und effizient bearbeiten sowie mit der Abholung und Lieferung bis zum Kunden alles aus einer Hand anbieten“, erklärt Uli Karger, technischer Geschäftsführer der Firmengruppe Karger. Das seit Oktober 2022 ruhende Werk der Karger-Gruppe in Bad Wurzach diene dabei zunächst als reines Logistikzentrum, da die Auftragslage für den Betrieb als vierte Verzinkerei neben den Werken in Illertissen, Hüttlingen und Mertingen noch zu gering sei. „Wir sind aber weiterhin sehr optimistisch, dass die Nachfrage trotz der angespannten Wirtschaftslage wieder steigt, und hoffen natürlich auch auf Neukunden durch den Mega-Zukauf“, so Karger weiter.

Leistungsspektrum wächst

Die neue Eigentümerin, die Feuerverzinkerei Karger, veredelt seit über 60 Jahren die Oberflächen von Stahlprodukten. Zum Erfolg des Familienbetriebes tragen auch Sondergitterroste oder die hauseigene Schleuderverzinkungsanlage für Kleinteile bei. Für Karger ist die Übernahme von Mega eine sinnvolle strategische Erweiterung der bisherigen Geschäftsfelder. „Die Überlegungen, unser Leistungsspektrum zu vergrößern, gibt es schon länger, und Pulverbeschichten ist eine ideale Ergänzung zum Feuerverzinken“, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Karger. Nach Prüfung verschiedener Optionen habe man sich für die Übernahme eines etablierten Unternehmens entschieden. „Mit der Mega Pulverbeschichtungen GmbH konnten wir einen auf Großteile spezialisierten Lohnbeschichtungsbetrieb erwerben, dessen technische Möglichkeiten man im weiteren Umkreis vergeblich sucht“, ergänzt er. Neben der Pulverbeschichtung ist das hauseigene Sandstrahlverfahren eine weitere Kernkompetenz des Schwarzacher Unternehmens. „Dieses Gesamtpaket plus die Tatsache, dass die bisherigen Gesellschafter die Marktposition ihres Unternehmens ebenfalls strategisch weiter ausbauen wollten, hat für uns letztlich den Ausschlag für den Kauf gegeben“, so Karger.