Interactive West und die Erfolgsgeheimnisse von inspirierender Führung

Experten teilten ihre Erkenntnisse über Wertschätzung, Achtsamkeit und Tandem-Führung, um den Erfolg von Teams zu fördern.
Schwarzach Mit der Neuausrichtung von einem großen Event hin zu einer Serie von zehn kleineren Veranstaltungen mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Personalentwicklung über das ganze Jahr verteilt schlägt die Interactive West (IAW) ein neues Kapitel auf. Die Mission: sich kontinuierlicher austauschen, von Experten lernen und deren Erkenntnisse auch im eigenen Unternehmen integrieren.

Der erste Termin bei Russmedia in Schwarzach stand nun im Zeichen von inspirierender Führung für die Zukunft. Dabei gaben Experten verschiedener Unternehmen Einblicke in ihre Führungsarbeit. Genauso sprachen Psychiater Reinhard Haller oder Psychotherapeut Bertram Strolz über die Kraft von Wertschätzung und positive Emotionen.


Wertschätzung?
Apropos Wertschätzung. Für Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, hat mit dem Wort so seine Probleme. Nicht, weil er davon nichts hält, sondern aus einem ganz anderen Grund. Denn er sieht Führung nicht nur auf der obersten Ebene angesiedelt. „Letztlich führt jeder, egal auf welcher Ebene er arbeitet. Für mich ist Wertschätzung deshalb auch nicht reine Chefsache“, so Fleisch im Talk mit Russmedia-Geschäftsführer Georg Burtscher.

Er selbst habe immer viel von anderen gelernt. Seine Erkenntnisse daraus: „Es ist wichtig, in Ruhe zu agieren und man sollte sich selbst nicht so wichtig nehmen. Man ist Chef, man muss nicht Chef spielen.“

Acht geben auf Achtsamkeit
Elvira Häusler beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Achtsamkeit, wobei ihr der englische Begriff dafür – mindfulness – besser gefällt. „Achtsamkeit ist leider für viele esoterisch behaftet.“ Dabei gehe es darum, in einer Arbeitswelt, die von ständiger Erreichbarkeit geprägt ist, Stress nachhaltig entgegenwirken. „Für Mitarbeiter werden Faktoren wie psychologische Sicherheit immer wichtiger“, betont Häusler in ihrem Vortrag. Eine gesunde Arbeitswelt sei entscheidend für den Erfolg von Teams.

Bei Hilti bedeutet Führung, dass es auch zwei Personen gemeinsam leisten können. Evelyn Lampert und Isabell Tschann-Kaus nehmen ihre Rolle im Bereich Prozess- und Kundenbeziehungsmanagement in einer Tandem-Führung wahr. Das bedeutet, sich zusammen Arbeitszeiten und Themen zu teilen. Mit einmal 60 Prozent und einmal 80 Prozent kommen sie zusammen auf 140 Prozent Arbeitsleistung. So ergeben sich zeitliche Überlappungen und Synergieeffekte.

Eine Tandem-Führung
„Natürlich hat das für ein Unternehmen auch einen finanziellen Aspekt, aber in Zeiten von Fachkräftemangel ist das ein Modell der Zukunft“, sind sie überzeugt. Gemeinsam zu führen, bedarf aber auch einer engen Abstimmung und einer breiten Kommunikation, um gegenüber dem Team und den Vorgesetzten nicht für Verwirrung zu sorgen.

Natürlich sei das Modell nicht für jeden geeignet. Man brauche gegenseitiges Vertrauen und das gleiche Wertegerüst. Für Konkurrenzdenken gebe es keinen Platz. Auch sei es kein reines Frauenmodell, auch wenn es noch so wahrgenommen werde. Letztlich habe es viele Vorteile. Bessere Ergebnisse durch zwei Perspektiven etwa oder mehr Fairness fürs Team.

Nächster Termin im März
Der nächste IAW-Termin findet am 12. März statt – diesmal wird der Frage nachgegangen, wie Unternehmen die KI-Revolution zu ihrem Vorteil nutzen können.
