Sanierung gescheitert: Altacher Metallbauer schlittert in die Insolvenz

Markt / 27.02.2024 • 12:15 Uhr
<p class="caption">Nicht nur schöne Worte und Auszeichnungen: Mitarbeiter schätzen es, wenn sie in der Krise auch finanziell unterstützt werden.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">VN/Rhomberg</span></p>
Das Metallbauunternehmen schlittert zum zweiten Mal – diesmal auf Antrag eines öffentlich-rechtlichen Gläubigers – in die Insolvenz. VN/Rhomberg

Vor zwei Jahren nach Verlust des Hauptkunden wurde Sanierungsverfahren eröffnet. Nun erfolgt neuer Insolvenzantrag.

Altach Im Oktober 2022 hat das Altacher Metallbauunternehmen einen Antrag auf Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung eröffnet. Gründe dafür waren der Ausfall des der wichtigsten Kunden, einem Schweizer Bauunternehmen in österreichischem Besitz, das laut dem geschäftsführenden Gesellschafter Gerhard Cordin 90 Prozent des Umsatzes bestritt. Außerdem erwartete der Betrieb damals noch Corona-Förderungen in Höhe von rund 130.000 Euro. Die Höhe der Verbindlichkeiten wurden 2022 mit rund 2,5 Millionen Euro angegeben. Es waren damals 55 Gläubiger und sieben Dienstnehmer betroffen. 

Fleco bot 2022 einen Sanierungsplan mit einer 30-prozentigen Quote binnen zwei Jahren an. Die Finanzierung soll durch die Fortführung des Unternehmens erwirtschaftet werden. Im Jänner 2023 haben die Gläubiger dem Sanierungsplanvorschlag mit einer Quote von 30 Prozent zugestimmt. Im Verfahren wurden schließlich Forderungen der Gläubiger in Höhe von insgesamt 3,4 Millionen Euro anerkannt, ein Teil davon wurde mit einer Liegenschaft besichert.

Der im Jänner 2023 angenommene Sanierungsplan mit wurde von der Schuldnerin nicht erfüllt. Am Dienstag, 27. Februar, wurde beim Landesgericht Konkurs beantragt – diesmal auf Antrag eines öffentlich-rechtlichen Gläubigers. Über die Gründe dieser Insolvenz liegen derzeit noch keine geprüften Informationen vor. Auch über die Höhe der aktuellen Verbindlichkeiten wurden keine Angaben gemacht. Zum Masseverwalter wurde Anwalt Lukas Pfefferkorn, Dornbirn, bestellt. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung findet am 23. Mai 2024 beim LG Feldkirch statt.

Ob die Insolvenzverwaltung den Betrieb ohne weitere Nachteile für die Gläubiger fortführen kann, wird von der Insolvenzverwaltung zeitnah entschieden. Insbesondere bleibe abzuwarten, ob die Schuldnerin in der Lage sei, belastbare Planungsunterlagen für die kommenden Wochen und Monate der Masseverwaltung kurzfristig vorzulegen.