Neun erfolgreiche Unternehmerinnen in einer Familie – Von der Gründerin bis zur dritten Generation

Oma Hildegard Hehle ist Mitgründerin von Hehle Reisen, ihre Töchter und Enkelinnen entschieden sich ebenfalls für die Selbstständigkeit.
Lochau Hildegard Hehle gründete im Jahr 1966 mit ihrem Mann Wolfgang das Unternehmen Hehle Reisen in Lochau und außerdem den ersten Kindergarten in Eichenberg. Für ihre Töchter und Enkelinnen ist sie ein großes Vorbild. Da verwundert es nicht, dass diese ebenfalls den Weg der Selbstständigkeit wählten.

Vier Töchter sind Unternehmerinnen
Ihre Töchter Maria Luise Hehle und Elke Bereuter-Hehle leiten in zweiter Generation Hehle Reisen. Tochter Karin Fetz ist Stadtführerin und Reiseleiterin. Tochter Friederike Hehle gründete die Agentur historizing.

Die Enkelinnen ebenfalls
Und auch deren Töchter beziehungsweise die Schwiegertochter sind unternehmerisch aktiv. Steffi Wimmer ist Gründerin des Beschriftungsunternehmen Plott+Paste. Brini Fetz gründete die Designagentur Hejstudio. Marina Fetz zeichnet für das Kutschenerlebnis Fetz in Eichenberg verantwortlich und Mona Bereuter-Gallastroni bildet die bereits dritte Generation bei Hehle Reisen.

Ist das mutig?
Oft hören sie von anderen, wie mutig es doch sei, selbstständig zu sein. Für die Frauen der Familie ist das aber mehr logisch und selbstverständlich, weil es ihnen positiv vorgelebt wurde. „Unternehmerin zu sein, bietet viele Vorteile. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen. Wir haben auch nie gehört, du bist ein Mädchen, du kannst das nicht. Man hat uns immer bestärkt“, sagt Steffi Wimmer.

Das war bereits in der Generation davor so. „Meiner Mutter war es enorm wichtig, dass wir Mädchen eine gute Ausbildung haben“, erklärt Elke-Bereuter-Hehle. Ein weiterer Vorteil in einer Unternehmerfamilie sei, dass man die anderen unverblümt nach deren Meinung fragen könne und eine ehrliche Antwort bekomme, sagt Friederike Hehle.

Karin Fetz war bereits in den 90er-Jahren Vizebürgermeisterin von Eichenberg. In einer Zeit, als es noch kaum Frauen in der Politik gab. Einfach war das nicht, auch weil es keine Kleinkindbetreuung gab. „Daraufhin habe ich in Eichenberg eine Spielgruppe gegründet.“

Brini Fetz lebte lange in Skandinavien. Dort wird das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ganz anders gehandhabt. „Vorarlberg ist in vielem sehr innovativ, aber in diesem Bereich sehr konservativ. Es gibt noch viele veraltete Rollenbilder. Deshalb sind weibliche Vorbilder so wichtig, die zeigen, dass man auch als Mutter beruflich erfolgreich sein kann.“

Frauen mit kleinen Kindern, die arbeiten, würden in der Gesellschaft leider oft schräg angesehen. „Das kann man seinem Kind doch nicht antun“, ist nur ein Kommentar, den die Unternehmerinnen auch schon zu hören bekamen. „Zu meiner Zeit hat ein Mann nicht mal den Abwasch gemacht, heute machen das viele Männer ganz selbstverständlich. Manche Entwicklungen dauern einfach etwas länger“, ist Hildegard Hehle realistisch.

Dabei seien es gerade Selbstständige, die sich ihre Zeit viel flexibler einteilen könnten. Jedenfalls sind sie alle froh und stolz, Unternehmerin zu sein. „Niemand von uns möchte etwas anders sein“, so der einstimmige Tenor. „Wir treffen unsere eigenen Entscheidungen, stehen für unsere Fehler ein und können unsere Ideen verwirklichen.“

Übrigens ging das Unternehmer-Gen nicht nur auf die Frauen der Familie über. Auch von den männlichen Mitgliedern sind einige unternehmerisch tätig. Das nennt man dann wohl eine richtige Unternehmerfamilie.
