Wo im Hatlerdorf jetzt eine Rose aufblüht

Zehn Jahre dauerte es, bis Spar in Dornbirn-Hatlerdorf einen neuen Markt realisieren konnte. Am Mittwoch wird der Eurospar eröffnet.
Dornbirn Vor zehn Jahren kaufte Spar das Traditionsgasthaus Rose direkt an der Landesstraße im Dornbirner Hatlerdorf. Der Plan war klar: Der Lebensmittelmarkt, nur wenige Meter entfernt, stieß an seine Grenzen – eine Erweiterung am Standort war nicht möglich, das Grundstück schien ideal. Doch in der Nachbarschaft regte sich Widerstand, die Kulturinitiative Hatlerdorf wurde gegründet, die sich für den Erhalt des Gasthauses Rose einsetzte und schließlich die Entwicklung des Stadtteils diskutierte. Auch die Politik setzte sich intensiv mit dem Thema auseinander – das Gasthaus wurde nicht gerettet, aber für den Neubau wurde dafür ein Architekturwettbewerb gestartet, den die hochdekorierten Feldkircher Architekten Marte Marte für sich entscheiden konnten.
Leuchtturm für Spar
Nach 19 Monaten Bauzeit wird ab Mittwoch der Eurospar Hatlerdorf auf 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche den Kunden “ein Einkaufserlebnis der besonderen Art” bieten, ist Carina Pollhammer, Geschäftsführerin von Spar Vorarlberg, überzeugt. Besonders ist der Markt auch für Spar, das erklärt auch, dass aus der Zentrale in Salzburg anlässlich der Eröffnung Vorstände und mehrere Aufsichtsräte anreisen.

Der Markt ist nicht nur Markt, sondern mit Wohnungen überbaut, bei Spar bislang nicht üblich. 30 Wohnungen, alle mit Loggia oder Zugang zu Grünflächen sind entstanden, außerdem ein weiteres Gebäude, in dem zunächst die Donau Versicherung die Räumlichkeiten bezieht. Die Fertigstellung dieser beiden Bereiche ist für den Frühsommer geplant. Außerdem hat das Gebäude eine Tiefgarage für den Markt und davon abgetrennt Garagenplätze für die Hausbewohner – auch der Zugang zu den Wohnungen erfolgt komplett abgetrennt vom Markt.
Autarke Energieversorgung
Was dem Bau nicht anzusehen ist, ist die Energieversorgung. “Das Gebäude ist autark”, berichtet die Spar-Chefin. Die Abwärme der im Markt verwendeten Kühlregale und -vitrinen wird im Haus zu hundert Prozent eingesetzt, außerdem werden 80 Prozent der von der PV-Anlage des Hauses erzeugten Energie von Spar selbst genutzt. Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft hat das Gebäude zertifiziert und den Standard mit “Gold” bewertet.
Autarke Energieversorgung
Doch nicht nur das Haus spielt in einer eigenen Liga: Der Markt ist ein Leuchtturm für die Branche. Am großen Marktplatz werden die Kunden begrüßt. Bedientheken für Fleisch, Fisch, Käse, Gemüse gewährleisten Service und Ansprache, eine große Gemüse- und Obstabteilung ergänzt den Platz, in dem sich auch schon der für die kommende verpflichtende PET-Pfandentsorgung entwickelte Automat befindet. “Dafür war ein eigener Anbau notwendig”, schildern Pollhammer und Spar-Vertriebsleiter Thomas Gapp. Weitere Automaten befinden sich in der Tiefgarage. Im Markt selbst arbeiteten am Montag neben den 60 Mitarbeitern, die ab Mittwoch früh für die Kunden da sind, weitere Spar-Mitarbeiter und eine ganze Reihe heimischer Handwerker an den letzten Details und dem Füllen der Regale, die außerdem mit elektronischen Preisschildern ausgestattet sind, und großzügig Platz für die Käufer bieten. Zur Eröffnung gibt es “rosige” Angebote – vom Rosenstrauß von Blumen Waibel bis zum Rosé-Wein des Weingutes Schmidt am Bodensee. “Wir wollten damit auch die Vergangenheit des Ortes einbeziehen”, so Pollhammer, die sich freut, dass nach zehn Jahren endlich eröffnet werden kann.

Für das Handelsunternehmen ist der neue Rose-Eurospar Auftakt für weitere Aktivitäten. In der Gemeinde Höchst wird der erste Spar-Markt gebaut, in Schlins der Markt der Sparkauffrau Kathi Janitschek auf neuesten Stand gebraucht. Bei der Einzelhandel-Offensive des Handelsunternehmens im kommenden Jahr werden auch die selbstständigen Sparkaufleute in Alberschwende und Dalaas unterstützt. Überhaupt sei man an weiteren selbstständigen Kaufleuten interessiert, auch Mitarbeiter werden intensiv gesucht, informiert die Geschäftsführerin. Und weil ein eigener Betriebskindergarten für Spar mit über hundert Standorten keine Option ist, hat das Unternehmen zusammen mit dem Familienbund Vorarlberg einen anderen Weg gesucht: “Wir suchen Tagesmütter, – väter, Leihomas und -opas”, so Pollhammer.
Eurospar Rose Hatlerdorf
Ca. 20.000 Produkte für das tägliche Leben auf 1.100 m² Verkaufsfläche im Eurospar Rose, Dornbirn
Verdichtete Bauweise mit 30 Mietwohnungen über dem Nahversorger und Gewerbefläche
Moderne PV-Anlage auf dem Dach
Wärmepumpenanlagen für die Beheizung
Energiesparende LED-Beleuchtung
60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (20 neue Arbeitsplätze), 2 Lehrlinge
Verkaufsfläche 1100 m²
6 Kassen in Bedienung, 4 Self-Checkout-Kassen
70 Gratis-Parkplätze (Freifläche und Tiefgarage), überdachte Fahrrad- und Kikistellplätze
