illwerke vkw übernehmen großen Elektriker in Hohenems

Markt / 27.03.2024 • 14:01 Uhr
Horst Obwegeser
Horst Obwegeser beschäftigt in dem von ihm und seiner Frau Luzia aufgebauten Unternehmen 25 Mitarbeiter. Durch die Übernahme seien Arbeitsplätze und Standort gesichert. FA/Siblik

Die illwerke vkw erweitern ihre Serviceschiene. Nach Elektro Haag und der Beteiligung an Doma folgt ein weiterer Betrieb.

Bregenz, Hohenems Der Vorarlberger Landesenergieversorger illwerke vkw arbeitet an der “Energiezukunft”, wie es seitens des Unternehmens heißt. Dazu gehört nicht nur der Bau von Kraftwerken beziehungsweise der Netzausbau, sondern auch eine stärkere Positionierung bei Alternativenergien. Beispiele dafür sind das gemeinsame Unternehmen mit dem PV-Spezialisten Doma, an dem die vkw einen 49-Prozent-Anteil hält, und das Hörbranzer Installationsunternehmen Haag vkw GmbH, das zu je 50 Prozent Rene Werner Haag und illwerke vkw gehört.

Kompetenzen ausbauen

Außerdem bemüht sich der Konzern auch um Partnerschaften im Bereich Nahwärmeversorgung, wie die vor Kurzem bekannt gegebene gemeinsame Wärmebedarfsstudie mit den Stadtwerken Feldkirch, den E-Werken Frastanz, Rondo Ganahl und den illwerke vkw zeigt. Parallel soll auch der Service- und Fachbetriebsbereich weiter gestärkt werden. Bereits zeitnah werden illwerke vkw den Hohenemser Betrieb Elektro Obwegeser GmbH übernehmen. Diesmal nicht in Gemeinschaft mit dem Noch-Eigentümer Horst Obwegeser, sondern zu 100 Prozent.

“Für die illwerke vkw bedeute diese Lösung einen wertvollen Zugewinn und Impuls für die weitere Gestaltung der Energiezukunft. Denn für die Umstellung des Energiesystems auf erneuerbare Quellen sind neben einer nachhaltigen Energieerzeugung und -versorgung auch innovative Ansätze in verschiedenen Dienstleistungsbereichen wesentlich. Damit wächst bei den illwerke vkw die Zahl der benötigten Elektroinstallationen deutlich”, so illwerke vkw-Sprecher Andreas Neuhauser. Für den Energiekonzern seien daher auch eigene Ressourcen im Elektrogewerbe wesentlich, um Energiedienstleistungen weiterhin effizient zu erbringen und Kundinnen bestmöglich in der Dekarbonisierung zu unterstützen.

<p class="caption">Lucia, Horst und Nicole Obwegeser luden zur Jubiläumsfeier und hoben ihr Glas auf <br/>30 Jahre Obwegeser.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker"> Franc</span></p>

Elektro Obwegeser werde künftig vor allem beim Bau von Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge den entsprechenden Eigenbedarf decken. Darüber hinaus werde das Unternehmen auch für die doma vkw und haag vkw Elektroinstallationen in den Bereichen Photovoltaik bzw. erneuerbare Wärmelösungen vornehmen, heißt es seitens illwerke vkw. Überdies sollen die Kompetenzen von Elektro Obwegeser auch genutzt werden, um den Störfallservice weiter zu verbessern.

<p class="caption">„Zero CO2 Ladepark Bregenz“: Eine schwebende Dachkonstruktion aus Holz und transparenten Photovoltaik-Modulen mit Säulen aus Basaltbeton. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">Fa</span></p>

Das Unternehmen hat Obwegeser vor 35 Jahren gegründet und zusammen mit seiner Frau Luzia zur heutigen Größe ausgebaut. Außerdem wurde das Küchenstudio “Horst – die Küche” aufgebaut, das nun im Eigentum von Tochter Nicole Obwegeser und Schwiegersohn Patrick Martin ist und auch bleibt, sowie der Recycling-Spezialist Rewin Austria, der weiterhin von Luzia und Horst Obwegeser geführt wird. “Ich bin jetzt in einem Alter, wo man darüber nachdenkt, wie es mit der Firma weitergeht”, begründet Obwegeser im Gespräch mit den VN den Verkauf, der vom Dornbirner Unternehmensberater Herbert Loos begleitet wurde. Und er stellt fest: “Das Aufhören ist schwieriger als das Anfangen”.

Volle Auftragsbücher

In den eigenen Reihen habe sich niemand gefunden, der die Nachfolge übernehmen wollte, so der Elektriker, deshalb sei er froh, dass illwerke vkw den Betrieb übernehmen. “Das ist eine sehr gute Nachfolge”, freut sich der Unternehmer, die Arbeitsplätze aller Mitarbeiter seien gesichert, auch der Betriebsstandort bleibt Hohenems, während der Unternehmenssitz neu am Standort der haag vkw angesiedelt wird. Er selbst werde noch ein Jahr im Unternehmen tätig sein, dann werde ein langjähriger Mitarbeiter in die Geschäftsleitung einsteigen. Auch für die Kunden ändere sich nichts. Die neuen Eigentümer übernehmen Elektro Obwegeser gut aufgestellt. “Wir haben eine sehr gute Auftragslage, für heuer sind die Auftragsbücher voll und auch für das nächste Jahr haben wir schon Aufträge”, schildert er. Was jetzt noch bleibe, ist das neue Firmengebäude fertigzustellen, welches das Elektrounternehmen in Kürze beziehen könne.