Im Peter-Hof in Fraxern landen Secco & Frizzante in der Flasche

Bertram Nachbaur nimmt neue Großinvestition in Betrieb. Damit können kohlensäurehaltige Getränke in kleineren Chargen abgefüllt werden.
Fraxern In Fraxern werden seit Generationen Kirschen („Kriasi“) angebaut. So auch beim Peter-Hof von Bertram Nachbaur und seiner Familie. Zusätzlich wurde auch mit der Direktvermarktung von Cider, Secco, Most, Säften oder Essigen erfolgreich ein zusätzliches Standbein aufgebaut.

„Wir haben uns schon lange mit Co2-haltigen Getränken befasst und ganz klein angefangen. Unsere erste Anschaffung war ein Frizzante-Gerät“, erzählt Nachbaur. Vor zwei Jahren erfolgte die nächste Investition, ein Gegendruck-Flaschenfüller. „Der Markt mit sprudelnden Getränken ist wachsend. Moderne Getränke sind im Kommen. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, nun groß zu investieren.“

Neue Abfülllinie
Angeschafft wurde eine neue Abfülllinie. Damit sei man der einzige Betrieb in Vorarlberg, der kohlensäurehaltige Getränke in kleineren Chargen abfüllen kann. „Es gibt große Betriebe, die Getränke abfüllen. Aber für kleine Chargen war das in Vorarlberg bisher nur bei Arlberg Getränke in Stallehr möglich. Nachdem die Firma ihre Produktion am Standort geschlossen hat, musste man dafür nach Deutschland ausweichen“, so Nachbaur.

Neue Möglichkeiten der Abfüllung
Nun geht das auch in Fraxern. Mit der neuen Anlage könne man Kunden neue Möglichkeiten der Abfüllung bieten. Produkte können in einem Arbeitsgang mit der gewünschten Menge CO₂ angereichert und abgefüllt werden, auf Wunsch anschließend auch haltbar gemacht beziehungsweise etikettiert werden.

Derzeit werden am Peter-Hof Saft, Most, Gespritzte Säfte, Limonade, Cider, Secco und Frizzante abgefüllt. Einerseits die eigenen Produkte, andererseits ist man als Lohnabfüller für andere Marken tätig. „Wir können nun heiß oder kalt abfüllen, ohne, mit oder mit wenig CO₂. Außerdem in Einweg- oder Mehrweg-Glasflaschen“, so Nachbaur.

Bis zu 1600 Flaschen pro Stunde
Je nach Flaschengröße und Sorte schafft die neue Anlage 1400 bis 1600 Flaschen pro Stunde. „Früher brauchten wir für diese Menge einen ganzen Tag“, verdeutlicht der Most-Sommelier, der nun hofft, dass viele Hersteller, die kleinere Chargen benötigen, ihre Getränke in Fraxern anstatt in Deutschland abfüllen lassen.

Abgefüllt wird ab einer Menge von 300 Litern. „Ist es weniger, versuchen wir mehrere kleine Mengen gesammelt an einem Tag abzufüllen“, rechnet er jedenfalls mit einer großen Nachfrage. Und die Investitionssumme? Nachbaur spricht von einem „ordentlichen Brocken und einem sechsstelligen Bereich.“