“Wir brauchen mehr Frauen in der ersten Reihe“

Female Future Festival lockte über 1000 Teilnehmerinnen ins Festspielhaus.
Hanna Reiner, Tanja Schwendinger
Bregenz “Wir brauchen mehr Frauen in der ersten Reihe“, sind Verena Eugster und Patricia Zupan-Eugster überzeugt. Deshalb veranstalten sie seit mittlerweile fünf Jahren das Female Future Festival im Festspielhaus Bregenz. Ihre Sicht: „Frauen sind brillant, bleiben aber oft freiwillig in der zweiten Reihe.“ Gerade Betreuungspflichten würden oft die Ambitionen bremsen, beruflich den nächsten Schritt zu gehen.

Bei der Veranstaltung standen deshalb viele Vorbilder auf der Bühne, die aufzeigten, dass es geht und wie es geht. So wie Christina Wilfinger, Österreich-Geschäftsführerin des Technologiekonzerns SAP. Ihre Antwort auf das Thema erste oder zweite Reihe? „Wenn man gefragt wird, sollte man es machen.“ Ihren eigenen Führungsstil bezeichnet sie als hart, aber herzlich. „Einerseits ist es wichtig, Herz zu haben. Denn für mich gilt immer das Motto: don’t pick a job, pick a boss. Wähle keinen Job, wähle einen Chef. Man muss auch zuhören, denn dadurch lernt man sehr viel. Andererseits brauche man in einem Konzern auch eine gewisse Härte.“ Für Wilfinger ist es wichtig, ein gewisses Ego mitzubringen. Das sei etwas Positives. „Denn in einer Führungsposition muss man Entscheidungen treffen – auch unangenehme – und man muss Verantwortung übernehmen.“

Eveline Pupeter ist Eigentümerin und CEO von Emporia Telecom. Das Unternehmen produziert Smartphones oder Tablets, die sich durch eine besonders einfache Bedienbarkeit auszeichnen. „Um erfolgreich zu sein, muss man sein Team lieben und jedem Mitarbeiter mit Respekt begegnen. Auch einmal Danke sagen, dass sie sich für dich und deine Firma einsetzen. Ansonsten würde ich jedem raten, geht weg, wenn ihr keinen guten Chef habt.“ In ihrem Betrieb setzt sie auf gemischte Teams und auf eine gute Bezahlung. “Wichtig ist auch, dass man sich als Führungskraft selbst sehr gut kennt, seine Stärken und Schwächen, und dass man Entscheidungen trifft. „Und dabei gilt: lieber falsch entscheiden, als sich gar nicht zu entscheiden.“

Eine beeindruckende Karriere ist auch Sandra Kolleth zuzuschreiben. Nach Jahren beim US-Konzern Xerox leitet sie heute die Geschicke von Miele in Österreich, Slowenien und Kroatien. „Ich will nicht nur Sand aufwirbeln, sondern Spuren hinterlassen, also einen Unterschied machen“, skizziert sie ihren Anspruch an die Führungsrolle. „Auch für sie ist ein Ego zu haben, etwas Positives. Als Führungskraft steht man ständig unter Beobachtung und muss Entscheidungen treffen.“ Was sie gelernt hat? Menschen sei die Wahrheit zumutbar. Deshalb sei es wichtig, Dinge anzusprechen und auszusprechen. Und was ist ihre Superpower? „Leidenschaft und Mut.“
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