Diesem Großhändler macht die Metaller-Krise schwer zu schaffen

Trotz Branchenkrise 40-Millionen-Euro-Investition in zwei neue Standorte in Deutschland.
Dornbirn Die Stahl- und Metallhandelsgruppe EHG mit Sitz in Dornbirn und insgesamt zwölf Standorten in der DACH-Region und in Rumänien kann sich der gegenwärtig verhaltenen Wirtschaftsentwicklung erwartungsgemäß nicht entziehen. Der Umsatz ist 2023 um mehr als 14 Prozent auf 300 Mill. Euro zurückgegangen.

Maßgeblich für diesen Rückgang verantwortlich sei in erster Linie der seit dem Frühjahr 2022 anhaltende Preisverfall bei Stahl- und Metallhandelsprodukten. “In dieser Zeit hatten wir über das gesamte Sortiment gesehen einen durchschnittlichen Preisrückgang um 60 Prozent”, so die beiden Geschäftsführer Stefan Girardi und Markus Lutz. Dazu komme, dass man seit dem zweiten Halbjahr 2023 auch mit Rückgängen bei den abgesetzten Mengen konfrontiert sei. Zumindest profitiere die EHG in dieser Situation auch davon, dass man nicht nur als reiner Händler, sondern auch als Servicedienstleister und Logistiker rund um die Stahl- und Metallhandelsprodukte tätig sei. Die Situation hat nichtsdestotrotz auch Auswirkungen auf die Ertragssituation, denn bei über längere Zeit fallenden Preisen steigt bei einem Stahl- und Metallhändler mit großen Lagerbeständen der Druck auf die Margen. Diese Gemengelage treffe mit steigenden inflationären Kosten und zunehmenden Personalkosten zusammen. “Wir haben 2023 zwar noch positiv abgeschlossen. Allerdings sind wir weit von unserem früheren Aufwand-Ertrags-Verhältnis weg”, so Girardi und Lutz.

Das Geschäftsjahr 2023 und das laufende Geschäftsjahr 2024 betrachten Lutz und Girardi als “die schwierigsten” während ihrer beruflichen Tätigkeit bei EHG. Deshalb schwöre man das Unternehmen sowie die Belegschaft gegenwärtig auf ein wirtschaftliches Fitnessprogramm ein. Jede Investition wird auf den Prüfstand gestellt. Beim Personalstand bleibe man dennoch konstant. Insgesamt werden in der Gruppe 450 Mitarbeitende beschäftigt, 250 davon in Österreich.
“Absolut wichtige” Investition seien die Neubauprojekte in Deutschland. Investiert wurden und werden dafür insgesamt rund 20 Millionen Euro.