“Ich bin froh, dass ich jetzt eine Arbeit habe”

Markt / 30.04.2024 • 14:40 Uhr
"Ich bin froh, dass ich jetzt eine Arbeit habe"
Karin Wolf hat eine Arbeit dank Integra. vn/pem

Die Sozialen Unternehmen Vorarlberg möchten trotz Budgetkürzungen weiter gegen die Erwerbslosigkeit vorgehen.

Wolfurt Ende März hat das AMS Vorarlberg rund 12.000 Menschen vermerkt, die nicht erwerbstätig sind. Am Tag der Arbeitslosen, der direkt vor dem 1. Mai – Tag der Arbeit – stattfindet, möchte der Verband arbeit plus Soziale Unternehmen Vorarlberg auf die prekäre Lage am Arbeitsmarkt aufmerksam machen. “Für uns ist der Tag der Arbeitslosen, der Tag, an dem wir bewusst machen, dass Arbeit Teilhabe an der Gesellschaft bedeutet”, betont Ulrike Schmid-Santer, die neue Geschäftsführerin von arbeit plus.

"Ich bin froh, dass ich jetzt eine Arbeit habe"
Harald Panzenböck und Ulrike Schmid-Santer sind der neue Vorstand von arbeit plus. Udo Mittelberger

Der Verband setzt sich aus fünf Unternehmen zusammen – Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte, Integra, carla – Caritas Vorarlberg, Aqua Mühle Vorarlberg und Dornbirner Jugendwerkstätte. Gemeinsam versuchen sie gegen die Erwerbslosigkeit zu wirken, in dem sie Menschen am zweiten Arbeitsmarkt anstellen. Der Verband ermöglicht befristete Arbeitsplätze für Personen in Langzeitarbeitslosigkeit. Eine von ihnen ist auch Karin Wolf aus Hörbranz. “Wenn man über einem Jahr schon keine Arbeit mehr hatte, gilt man bereits als Langzeitarbeitsloser”, erklärt sie.

"Ich bin froh, dass ich jetzt eine Arbeit habe"
Karin Wolf arbeitet jetzt seit Jänner bei Integra in Dornbirn. vn/pem

Wolf war selbst ein Jahr und 8 Monate zuletzt arbeitslos, bis sie Mitte Jänner bei Integra in der Verpackungsabteilung in Dornbirn angefangen hat. “Ich bin bereits seit 2012 bei Integra. Ich habe mir schon andere Sachen und Stellen angeschaut, aber ich wurde immer abgelehnt.” Obwohl die 58-Jährige versucht hat, sich in einem anderen Tätigkeitsbereich zu versuchen, hat dies nicht geklappt. “Die meisten Absagen waren wegen meines Alters oder weil ich nichts gelernt habe”, erklärt sie. Integra hat ihr seitdem jedes zweite Jahr geholfen, in dem sie der Vorarlbergerin eine Arbeitsstelle für ein Jahr gegeben hat. “Ich bin froh, dass ich eine Arbeit habe, auch wenn es für ein Jahr ist.” Am Tag der Arbeitslosen hofft Wolf, dass alle, die auf der Suche sind, schnell eine Stelle bekommen. “Es gibt schon Leute, die nicht arbeiten wollen, aber das sind wenige. Viele wollen arbeiten, dürfen oder können nicht”, fügt sie hinzu. “Die, die das arbeitslose Leben mit Absicht auskosten, werfen ein schlechtes Bild auf uns, die arbeiten wollen.”

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Ihre neue Arbeit macht ihr Spaß. vn/pem

Nun muss Integra aufgrund von Budgetkürzungen einige Einrichtungen schließen wie das Eichamt, die Schulungsgastronomie in Bludenz und Carwash in Wolfurt. Aqua Mühle ist gezwungen, mit Ende des Schuljahres zwei Schulkantinen zu schließen. Dadurch fallen einige Beschäftigungsplätze weg. Deswegen planen die Sozialen Unternehmen Vorarlberg ihre Arbeitsmarktpolitik mit dem Land und dem AMS weiterzuentwickeln. Sie fordern unter anderem die Zusage von langfristigen Fördermitteln, denn das Defizit kann nicht nur mit dem erwirtschafteten Anteil gedeckt werden.

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Das Carwash in Wolfurt muss leider schließen. Udo Mittelberger