Sanitärspezialist Inhaus: “Gut vorbereitet für rauere Zeiten”

Große Investitionen im vergangenen Jahr. Nachhaltigkeitsstrategie greift.
Hohenems Das vergangene Jahr war geprägt von einem Einbruch der Bautätigkeit – keine guten Voraussetzungen also für einen Sanitär- und Heizungsspezialisten wie das Unternehmen Inhaus mit Sitz in Hohenems. Sollte man meinen. Doch in diesem angespannten Marktumfeld konnte Inhaus im Vorjahr einen Umsatz von knapp 94 Millionen Euro erzielen und erreichte den Rekordumsatz von 2022 wieder. „2023 war ein gutes Jahr für Inhaus, die Nachhaltigkeitsorientierung des Unternehmens hat sich bewährt“, erklärt Inhaus dazu Geschäftsführer Robert Küng gegenüber den VN. „Wir sind gut vorbereitet für rauere Zeiten: mit einer soliden Eigenkapitalquote von über 55 Prozent, einer erstklassigen Infrastruktur und einem Super-Team, das anpacken kann und dem breiteste Sortiment für Bad, Heizung und Photovoltaik.“

Für die gute Position hat Inhaus auch einiges getan: Die letzten Jahre waren von großen Investitionen in IT, Technologie und Nachhaltigkeit geprägt. Das gesamte Unternehmen ging bereits 2021 mit dem Umstieg auf erneuerbare Energiesysteme voraus und wurde mit Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen komplett energieneutral umgerüstet. 2022 folgte die nächste Großinvestition, das Hightech Logistikzentrum in Hohenems. Die Lagerkapazität konnte um 25 Prozent erhöht werden “und die Kunden werden noch präziser und noch schneller bedient”, so Küng. Investiert wurde auch in die gut ausgebildeten Mitarbeiter innen und Mitarbeiter.

Die aktuelle Situation erfordere aber eine differenzierte Betrachtung, unterstreicht der Geschäftsführer des Sanitär- und Heizungsspezialisten. Das Marktumfeld habe sich 2023 grundlegend geändert und die schwierige Ertrags- und Kostenentwicklung werde sich 2024 weiter fortsetzen. Es ist vor allem der Einbruch am Wohnungsmarkt, der sich im Land dramatisch bemerkbar machte und weiterhin macht. Die Verkaufszahlen im Wohnbau sanken um 60 Prozent – “die Nachfrage vor allem im Badsegment ging daher entsprechend zurück.”
Breit aufgestellt
Die Inhaus-Gruppe konnte dank ihres breiten Produktangebots in den Segmenten Sanitär, Heizung und Energie sowie Photovoltaik diese Abschwächung insgesamt stabil auffangen, wie die Zahlen zeigen „Die massiv gestiegene Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen und auch die Umsätze im Energie- und Sanitärbereich haben dazu beigetragen, dass wir ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt haben“, so Küng. Dazu kommt die solide finanzielle Ausgangslage des Unternehmens mit einer Eigenkapitalquote von über 55 Prozent.
Der wichtigste Erfolgsfaktor bei Inhaus seien aber die Menschen, zieht Küng Bilanz: „Gerade in Zeiten der Veränderung zeigt sich, wie hoch die Leistungsbereitschaft und Flexibilität unserer Mitarbeitenden ist. Unsere Teams wissen, worauf es ankommt, sie halten zusammen und unterstützen einander gegenseitig. Dadurch können wir auch in einem schwierigeren Marktumfeld unsere Leistung und unser Qualitätsversprechen ausbauen und attraktive Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen bieten.“

So gerüstet will Inhaus seine führende Position am Markt auf jeden Fall weiter ausbauen: „Wir stellen bereits wieder eine steigende Nachfrage nach neuen Bädern fest, oft im Zusammenhang mit einer Sanierung, dem Umstieg auf eine Wärmepumpe oder bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage”, Die Talsohle habe Inhaus jedenfalls hinter sich gelassen.
Inhaus Bilanz 2023
Inhaus Gruppe Inhaus Handels GmbH (Österreich) und Inhaus AG (Schweiz): Heizung, Energie, Sanitär, Wellness und Bad, SST Energy: Solarthermie, Photovoltaik, Ladestationen & Energiespeicher, Michel Bäder: Premium Bäder
Eigentümer Huwa Finanz- und Beteiligungs AG, Josef Pircher BeteiligungsGmbH, je 50 Prozent
Geschäftsführung Robert Küng
Mitarbeitende 265 Mitarbeitende, davon 15 Lehrlinge
Umsatz 94 Millionen Euro (wie 2022)
Eigenkapital 32,2 Millionen Euro (Eigenkapitalquote 55,6 Prozent)