Eine Tasse Kaffee und Roger Federer zum 30. Geburtstag

In Vorarlberg gehören Jura-Kaffeemaschinen fast zur Grundausstattung eines Haushalts. Jetzt feiert die Firma Geburtstag.
Röthis, Niederbuchsiten Es waren Bügeleisen mit einer legendären Lebensdauer, die das Unternehmen Jura mit Sitz in Niederbuchsiten (Kanton Solothurn) auch in Vorarlberg bekannt gemacht haben. 1931 von Leo Henzirohs-Studer gegründet, wurden die Bügeleisen ob ihrer sprichwörtlich schweizerischen Zuverlässigkeit und Verarbeitung geschätzt. Doch das ist Vergangenheit – seit Mitte der 1980er-Jahre sind es Kaffeemaschinen, die den Ruf des Unternehmens in die Welt tragen. Die letzten anderen Geräte wurden bis 2017 gefertigt, seither konzentrieren sich die Schweizer auf Kaffeevollautomaten.

Denn im Durchschnitt weisen die Jura-Maschinen eine um 50 Prozent höhere Lebensdauer als die Geräte des Mitbewerbs auf, verweist der CEO des Unternehmens, Emanuel Probst, auf Untersuchungen von Konsumentenschutz-Organisationen. Seit 1999 wurde Jura elfmal als Testsieger im „Konsument“ ausgezeichnet. Neun Jahre stehen die Geräte in Haushalten und Büros. Im hart umkämpften Markt zählt Jura zur Premiumklasse und ist unter den drei größten Produzenten weltweit zu finden.
Bis 8000 Services jährlich
Das liegt auch am Service. Kommt eine Maschine in die Röthner Servicefabrik und das tun 7000-8000 Geräte jährlich, verstaubt sie nicht. Nach höchsten zwei Tagen ist sie repariert und durchgecheckt wieder auf dem Weg zum Kunden. Vorarlberger Jura-Kunden können ihre Maschine direkt nach Röthis bringen.

Am 20. Dezember 1994 wurde die Landesgesellschaft mit Standort in Götzis gegründet, Geburtstag wurde schon an diesem Wochenende gefeiert. Sogar der Botschafter des Schweizer Kaffeevollautomaten-Spezialisten, Tennislegende Roger Federer, gratulierte bei einer Gala im Rankweiler Firmament. Seit 2006 ist er mit der Firma verbunden, propagiert den Slogan „Frisch gemahlen, nicht gekapselt“ mit der ihm sogar von der New York Times zugesprochenen Glaubwürdigkeit.
“Gesättigte Manager”
Zum Geburtstag der österreichischen Niederlassung, die seit 2004 im eigenen Gebäude in Röthis residiert, das 2016 gekauft wurde, hat die Firma tief in die Tasche gegriffen, denn Österreich ist einer der wichtigsten Ländermärkte und hat noch Potenzial: „Es gibt keine gesättigten Märkte, sondern nur gesättigte Manager“, so der oberste Jura-Manager, der das Unternehmen seit 1991 zu fast jährlich neuen Rekorden führt (Ausnahme 2023).

Zum 30er wurde die 1800 Quadratmeter große Niederlassung saniert, die Servicefabrik auf den neuesten Stand gebracht. „Dank des Umbaus haben wir unsere Kapazität verdoppelt, um unseren Kunden weiterhin erstklassigen Service bieten zu können. Gleichzeitig wurden die Büroflächen für unsere Mitarbeitenden so gestaltet, dass sie eine freundliche und angenehme Arbeitsumgebung genießen können“, freuen sich Probst und Jura-Österreich Geschäftsführer Andreas Hechenblaikner. Diese Investitionen unterstreichen das anhaltende Engagement für Qualität und Innovation sowie die Festigung des Standorts Röthis.
Umsatz verdoppelt
In Österreich konnte der Umsatz in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt werden, auch international glänzt die Firma, die 34 Mitarbeitende in Röthis und 18 Promotion-Mitarbeitende in Österreich beschäftigt, mit guten Zahlen. 658,30 Millionen Schweizer Franken machte das Unternehmen 2023 Umsatz. Der Hauptmarkt ist Europa, wo 75,9 Prozent der 462.200 Geräte abgesetzt wurden. Und in Europa ist es die DACH-Region, die der wichtigste Markt ist. Prozentuell liegt Österreich vor Deutschland. Dabei bauen die Schweizer auf den stationären Handel: 430 Händler im Haushaltsbereich und 120 Händler im Professional Bereich.
